Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Kirchenpräsident schreibt an Lehrer

          Schulstart: Religionsunterricht wertvoller denn je

          Esther StoschReligionsunterricht christlichReligionsunterricht christlich

          In einem Brief, der derzeit an über 6000 evangelische Religionslehrerinnen und -lehrer verschickt wird, hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung die besondere Bedeutung des Fachs herausgehoben: „Ich bin überzeugt, dass der Religionsunterricht gerade jetzt in dieser gesellschaftlichen und politischen Situation wertvoll ist".

          epdVolker JungVolker Jung

          Darmstadt, 26. August 2016. Auf die besondere gesellschaftspolitische Bedeutung des Religionsunterrichtes hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, zu Beginn des neuen Schuljahres hingewiesen. In einem Brief, der in diesen Tagen an über 6000 evangelische Religionslehrerinnen und -lehrer in Hessen und Rheinland-Pfalz geht, schreibt er, dass „wir zurzeit mitten in großen gesellschaftlichen Herausforderungen stehen, in denen Religion selbst zum Thema geworden ist“.

          Gut zusammenleben lernen

          So sei es gegenwärtig besonders wichtig zu lernen, „wie eine vielfältiger gewordene Gesellschaft gut zusammenleben kann“. Der Religionsunterricht eigne sich besonders dafür, um nach der Friedensfähigkeit der verschiedenen Glaubensrichtungen zu fragen oder die Erfahrungen von Bedrohung und Gewalt zu thematisieren und zu verarbeiten. „Ich bin überzeugt, dass der Religionsunterricht gerade jetzt in dieser gesellschaftlichen und politischen Situation wertvoll ist, weil diese Fragen und viele andere besprochen und bearbeitet werden können“, schreibt Jung.

          Als Person einbringen

          An vielen Schulen wird nach Worten des Kirchenpräsidenten auch darüber nachgedacht, wie ‑ ohne den konfessionsgebundenen Religionsunterricht aufzugeben ‑ auch religionsübergreifend oder in Kooperation mit dem Ethikunterricht unterrichtet werden kann. „Ich möchte Ihnen Mut machen, sich diesen Fragen zu stellen“, appelliert er in seinem Schreiben. Jung dankte allen, die Religionsunterricht geben für ihr Engagement. „Religion zu unterrichten ist sehr anspruchsvoll. Immer wieder geht es um die Grundfragen unseres Lebens. Das erfordert hohe fachliche Kompetenz und auch die Bereitschaft, sich als Person mit den eigenen Fragen und Überzeugungen einzubringen“, so der Kirchenpräsident.

          Hintergrund: Religionsunterricht in Hessen-Nassau

          Über 6000 Lehrkräfte unterrichten im Kirchengebiet, das Mittel- und Südhessen sowie Teile von Rheinland-Pfalz umfasst, derzeit evangelische Religion. Hinzu kommen rund 950 Gemeindepfarrerinnen und -pfarrer mit Aufträgen im Schuldienst sowie fast 200 hauptamtliche Schul-seelsorgerinnen und -seelsorger. Für die Förderung und Begleitung der religionspädagogischen Arbeit hat die EKHN fünf Kirchliche Schulämter und seit 2015 gemeinsam mit der benachbarten Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) das Religionspädagogische Institut in Marburg mit sechs regionalen Arbeitsstellen im Kirchengebiet eingerichtet.

          Wortlaut: Brief des Kirchenpräsidenten zum Schuljahresbeginn 2016/2017 

          Sehr geehrte Damen und Herren,
          zum Beginn des neuen Schuljahres grüße ich Sie ganz herzlich. Sie unterrichten Evangelische Religion und dafür danke ich Ihnen im Namen Ihrer Kirche, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, ganz herzlich.

          Religion zu unterrichten ist sehr anspruchsvoll. Immer wieder geht es um die Grundfragen unseres Lebens. Das erfordert hohe fachliche Kompetenz und auch die Bereitschaft, sich als Person mit den eigenen Fragen und Überzeugungen einzubringen. Zudem stehen wir zurzeit mitten in großen gesellschaftlichen Herausforderungen, in denen Religion selbst zum Thema geworden ist. Unsere Gesellschaft ist kulturell und religiös vielfältig geworden. Das spüren viele von Ihnen sehr deutlich an der Zusammensetzung Ihrer Klassen und Kurse.


          Als Gesellschaft müssen wir lernen, wie eine vielfältiger gewordene Gesellschaft gut zusammenleben kann. Als Einzelne stehen wir vor der Aufgabe, uns dabei selbst zu orientieren und die Fragen der eigenen Identität zu beantworten. All das sind Themen, die in fast allen Religionsstunden irgendwie präsent sind. Oft geht es dabei um die Frage, ob Religion Konflikte befördert oder Menschen friedensfähiger macht. Und es geht auch um die Fragen, wie Menschen mit den Erfahrungen von Bedrohung und Gewalt zurechtkommen können.

          Ich bin überzeugt, dass der Religionsunterricht gerade jetzt in dieser gesellschaftlichen und politischen Situation wertvoll ist, weil diese Fragen und viele andere besprochen und bearbeitet werden können. An vielen Schulen wird dabei auch darüber nachgedacht, wie ‑ ohne den konfessionsgebundenen Religionsunterricht aufzugeben ‑ konfessionsübergreifend, manchmal auch religionsübergreifend oder in Kooperation mit dem Ethikunterricht unter-richtet werden kann. Ich möchte Ihnen Mut machen, sich diesen Fragen zu stellen. Als Kirche bieten wir Ihnen dazu Begleitung und Unterstützung an. Unsere Kirchlichen Schulämter beraten gerne in allen organisatorischen, rechtlichen und konzeptionellen Fragen. Das Religionspädagogische Institut, das wir seit Januar 2015 gemeinsam mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Marburg betreiben, unterstützt Sie mit den Regionalstellen in allen Fragen der Fort- und Weiterbildung. Nutzen Sie diese Angebote!

          Ich danke Ihnen sehr, dass Sie Evangelische Religion unterrichten, und darf Ihnen sagen, dass Ihre Kirche Ihre Arbeit sehr schätzt. 
          Für das neue Schuljahr wünsche ich Ihnen persönlich, Ihrem Dienst, Ihrer Schule und Ihren Schülerinnen und Schülern Gottes Segen. 
          Mit herzlichen Grüßen, 
          Volker Jung, Kirchenpräsident

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