Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          hr2 Evangelische Morgenfeier

          Wann bin ich gut genug – für Gott?

          Zum 500. Reformationstag 31. Oktober 2017. Von Anfang an strebt der Mensch aufwärts. Es ist großartig zu verfolgen, wie kleine Kinder wachsen, auf die Beine kommen und dann immer weitere Kreise ziehen. Ich finde es auch faszinierend, wie viel Menschen in ihrem Streben nach Mehr schon erreicht haben. Zugleich ist es auch erschreckend, was sie dabei anrichten können. Es gehört wohl fest zu uns Menschen: dieses Streben danach, immer besser, erfolgreicher, mächtiger und kompetenter zu werden. Aber längst nicht alle tun das aus Lust am Leben und aus Freude am Gestalten. Viele wirken dabei eher wie Getriebene, wie Gefangene eines inneren Dranges. Getrieben von der Frage: Wann bin ich gut genug?

          Diese Frage folgt allem Streben wie ein steter Schatten: Wann bin ich gut genug? Das fragen sich Schülerinnen und Schüler in der Schule. Das fragt die gepflegte Dame vor dem Spiegel im Altersheim. Das fragt die ehrgeizige Leistungssportlerin beim Trainieren. Das fragen die engagierte Flüchtlingshelferin und der Kirchenvorsteher, der in seiner Gemeinde etwas bewegen will.
          Wer entscheidet, wann ich gut genug bin? Auf wessen Prüfstand stehe ich eigentlich und mühe mich ab? Wer sagt mir diesen Satz, der so wohltut, der entlastet und befreit: „Du bist gut genug.“
          „Du bist gut genug.“ Das ist die Entdeckung Martin Luthers, die zur Reformation führte. Doch bis er diesen Satz hören konnte, hatte er einen mühsamen Weg zu gehen. Sein Vater war streng und ehrgeizig. Als Bergmann hatte der Karriere gemacht. Nun wollte er, dass sein Sohn Martin Jura studiert und den Aufstieg der Familie fortsetzt. Doch für Martin war nicht die Karriere der Angelpunkt seines Lebens, sondern Gott. Ihn trieb die Frage um: Wann bin ich gut genug für Gott? Er kannte die gängigen Antworten seiner Zeit: „Sei gegenüber Gott ehrfürchtig, erfülle seine Gebote und halte dich an das, was die Kirche sagt. Doch das reichte ihm nicht. Ihn quälte die Frage: Tue ich wirklich genug, um vor Gott zu bestehen? Deshalb unterwarf er sich als Mönch einer strengen Disziplin. Doch auch damit wurde er seine Angst nicht los, für Gott nicht gut genug zu sein und von Gott nach seinem Tod zu Höllenqualen verdammt zu werden.


          Die komplette Morgenfeier von Kirchenpräsident Dr. Dr. h.c. Volker Jung gibt es ab dem 31. Oktoner 2017 zum Nachlesen auf  www.rundfunk-evangelisch.de

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