Evangelisches Dekanat Vogelsberg

Angebote und Themen

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          Wittenberg

          Weltausstellung Reformation öffnet die Tore

          Esther Stosch500 Jahre nach dem Thesenanschlag: Feierliche Eröffnung der Weltausstellung Reformation in Wittenberg mit begeisterten Gästen

          Die sieben Tore der Freiheit sind prägnante Wahrzeichen der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg. Anlässlich ihrer Eröffnung ermutigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu vielen großen und kleinen Reformationen, um mutig das Versprechen von Gleichheit und Respekt wiederzubeleben.

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          Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien vor der Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg

          Der EKD-Ratsvorsitzende Landesbischof Bedford-Strohm hat heute die Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ am 20. Mai 2017 offiziell in Wittenberg eröffnet. In Anwesenheit des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier öffnet er auf dem Wittenberger Marktplatz symbolisch ein Tor der Weltausstellung. „Endlich ist der Reformationssommer da! Ich freue mich auf ein fröhliches Fest des Glaubens“, sagte Bedford-Strohm vor dem Start der Veranstaltungen in Wittenberg. „Das Interesse an Martin Luther als Person, aber auch an den anderen Reformatoren und an ihrer inhaltlichen Botschaft ist riesengroß.“ resümierte der Ratsvorsitzende den bisherigen Verlauf des Jubiläumsjahres. Für die Reformation ist Wittenberg ein besonderer Ort. Laut Überlieferung soll Martin Luther im Jahr 1517 an die Tür der  Schlosskirche seine Thesen geschlagen haben.

          Gleichheit und Respekt wiederbeleben 

          Am Mittag hatte Bundespräsident Steinmmeier in seiner Ansprache auf dem Marktplatz betont, dass die Reformation auch ein internationales Ereignis sei. Er erläuterte: „Viele Reformatoren haben daran Anteil, dass die Reformation weltweite Ausstrahlung und Wirkung entfalten konnte.“ Er wies darauf hin, dass die Reformation unsere gesamte Geschichte, Kultur und Lebensweise bis heute beeinflusse. Dabei machte er allerdings auch Mut, die Bekenntnisfreiheit eines Christenmenschen weiterzudenken „zur Freiheit aller Bekenntnisse im Respekt der Menschen füreinander.“ Zu den Lehren der Reformation und ihrer Folgen gehöre, dass der Mensch die Intoleranz und die Gewalt, die im Namen der Religion verübt werde, überwinden könne. Der Bundespräsident thematisierte aber auch die Gefahr von Nationalismen und Abgrenzung: „Da gibt es eine Tendenz, Tore zu schließen, anstatt Tore der Freiheit zu öffnen.“ Und so ermutigte er abschließend: „Auch heute brauchen wir sie, die vielen großen und kleinen Reformationen, um mutig das Versprechen von Gleichheit und Respekt wiederzubeleben, um aus Angst und Engherzigkeit herauszutreten in die Offenheit einer Welt, die besser werden kann.“  

          80 Aussteller und über 100 Veranstaltungen

          Sieben hölzerne „Tore der Freiheit“ sind an den Grenzen der Altstadt aufgebaut und machen damit prägnant auf die Weltausstellung Reformation aufmerksam, die bis zum 10.  September 2017 mehr als 80 Aussteller und über 100 Veranstaltungen präsentiert. Bei einem Wettbewerb an Hochschulen sind die verschiedenen Kunstinstallationen für die Torräume entstanden.

          Tor, das zum Auftritt der EKHN führt

          Im Torraum „Globalisierung / Eine Welt“, zwischen traditionsreicher Schlosskirche und Neuem Rathaus, lädt die EKHN Besucherinnen und Besucher ein, sich auf den geistlichen Raum der mobile LichtKirche einzulassen. Der mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichnete Bau aus satiniertem Plexiglas und Holz leuchtet bei Dunkelheit in allen Farben des Regenbogens. 

          Frank Lehmann: „Luther müsste herunterkommen und Tacheles reden“

          Um 16 Uhr wurde von drei transportablen Glockentürmen der hessen-nassauische Auftritt in Wittenberg eingeläutet. Während des anschließenden Talks erklärte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, was es mit dem Motto der EKHN „Segen erleben“ auf der Weltausstellung auf sich habe. Die Angebote sollten anregen, um über Fragen wie diese nachzudenken: „Was ist für mich Segen? Was passiert in dieser Welt um uns herum?“ Dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine unglaubliche Entwicklung genommen hätten, sei nicht von der Hand zu weisen. Mit der Installation „BlessU-2“ wolle die Kirche nun viele Stimmen einsammeln und erfahren, wie es Menschen geht, wenn sie mit einer neuen Seite unserer Wirklichkeit konfrontiert seien. Kirchenpräsident Jung präzisierte: „Wir stellen uns der Diskussion.“ Oberkirchenrat Weinrich brachte zudem das Konzept der Lichtkirche auf den Punkt: „Bei öffentlichen Veranstaltungen wollen wir uns zeigen.“

          Börsenmoderator Frank Lehmann fand deutliche Worte auf der EKHN-Bühne: „Luther müsste herunter kommen, und mal mit denen Tacheles reden, die Reichtum anhäufen.“ Das Schlimme sei, dass sich die Profis Berater leisteten, die über das nötige Wissen verfügten und den anderen nicht über den Tisch zögen, weil auch der Ahnung habe. Frank Lehmann kritisierte: "Der kleine Mann aber, der nicht das nötige Geld hat, um einen guten Berater zu bezahlen, der verliert seit fünf Jahren. Und die Großen stecken sich das Zeug ein."

          Nachdenken über Segen

          Der Auftritt der EKHN steht unter dem Motto „Segen erleben – Moments of Blessing“. Besucherinnen und Besucher erhalten in einem Parcours die Chance, die Bedeutung des Segens neu für sich zu entdecken. Dazu laden beispielsweise Segensschirme ein. Hier können die Gäste Segenswünsche für nachfolgende Besucherinnen und Besucher zurücklassen oder sich selbst einen eigenen Spruch pflücken.

          Teil des Rundgangs ist auch das interaktive Experiment „BlessU-2“ (zu Deutsch in etwa: Ich segne Dich auch). Die rund 1,80 Meter große Installation kann mit den Gästen in sieben Sprachen kommunizieren. Gemeinsam sucht sie mit ihnen passende Segensworte aus der Bibel aus. Wer will, kann sich den individuellen Segen auch ausdrucken lassen und mitnehmen. Mit der Idee will die hessen-nassauische Kirche zum Nachdenken über die Bedeutung geistlicher Handlungen im 21. Jahrhundert anregen. „BlessU-2“ ist am Standort der LichtKirche im Ausstellungsbereich Globalisierung zugleich der Versuch einer religiösen Annäherung an die aktuellen Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz.
          Zum Programm gehören aber auch Mittags- sowie Abendandachten sowie Gesprächsrunden zu aktuellen Themen. Zudem sind an den Wochenenden Auftritte geplant wie beispielsweise am 18. Juni ein Tag mit der Band Habakuk aus Frankfurt am Main oder am 25. Juni ein Abend mit dem Musikkabarett Duo Camillo aus Oberursel im Taunus.

          Die Weltausstellung ist immer von Mittwoch bis Montag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.

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