Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Verleihung des goldenen Kronenkreuzes

          Lorey: „Ich kann’s nicht fassen!“

          Fünf FrauenEin würdiger Abschied und eine gelungene Übergabe. (von links: Martina Heide-Ermel, Leiterin des Diakonischen Werks Vogelsberg, Barbara Lorey, Doris Fölsing, Dekanin Luise Berroth, Präses Christa Wachter)

          28 Jahre lang leitete Barbara Lorey aus Lanzenhain die „Gruppe zu Trauerbewältigung“ im Diakonischen Werk Vogelsberg. Für ihr Engagement erhielt die 85-Jährige am Dienstag das goldene Kronenkreuz der Diakonie.

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          Barbara Lorey trägt nun mit Stolz das goldene Kronenkreuz der Diakonie.

          Längst sind sie Freundinnen geworden. Sie eint die Trauer um ihren verstorbenen Partner, wenn auch der Verlust unterschiedlich lange her ist. Seit 1990 gibt es die Trauergruppe im Diakonischen Werk Vogelsberg. An diesem Dienstagnachmittag ist die Kaffeetafel im großen Gruppenraum üppig gedeckt. Fast alle Stühle sind besetzt. Von den derzeit 15 Frauen, die hier monatlich in der Gruppe zur Trauerbewältigung zusammenkommen, fehlt heute nur eine. Die Leitung dieser Trauergruppe, das war Aufgabe und Berufung von Barbara Lorey. Nun gibt sie dieses Amt ab.

          Ihr Amt sei ihre „Herzensangelegenheit“ gewesen, die Gruppe zur „zusätzlichen Familie“, so beschrieb es Martina Heide-Ermel, die Leiterin des Diakonischen Werks Vogelsberg in ihrer Ansprache anlässlich der Verabschiedung. Als Heide-Ermel dann ganz nebenbei die Verleihung des Kronenkreuzes offenbart, sinkt Barbara Lorey überwältigt in ihren Stuhl. „Ich kann’s nicht fassen! Das war doch eine Selbstverständlichkeit. Ohne die Hilfe Gottes und die Unterstützung meiner Familie hätte ich das nicht geschafft“, betont die 85-Jährige. Dass eine solche Anerkennung unbedingt angemessen sei, unterstrich auch Christa Wachter, Präses des Evangelischen Dekanats Vogelsberg und vormals Leiterin des regionalen Diakonischen Werks. Sie habe dort 1990 gemeinsam mit Lorey angefangen zu arbeiten und deren Zugewandtheit und Verlässlichkeit sehr geschätzt. Dekanin Luise Berroth schloss sich den Glückwünschen an und brachte einen Segen für die Geehrte mit, den sie ihr und der ganzen Guppe zusprach.

          Kontinuität und Offenheit

          Die große Kontinuität der Trauergruppe wurde gelobt. 1990 traf man sich alle zwei Wochen, inzwischen monatlich. Das habe aber nichts mit fehlendem Interesse zu tun. Ob aus Schlitz und aus dem hohen Vogelsberg, aus Lauterbach und Herbstein – die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei für die Seniorinnen beschwerlicher geworden. Gesundheitliche Einschränkungen kämen hinzu. Doch das Treffen am Dienstagnachmittag sei ihnen heilig. „Sie sind eine Gruppe für das Leben und mittendrin im Leben.“ so Heide-Ermel. Die Trauergruppe sei imstande, immer wieder neue Menschen aufzunehmen, deren Verlust noch ganz nah ist und mit ihnen den Weg in ein Leben ohne Partner zu gehen. Lorey beschreibt es so: „Es gibt ein Recht auf das Leben danach. Und es gibt irgendwann wieder Lachen und Frohsein. Wenn jemand neu dazukommt, warne ich immer, dass wir auch viel lachen.“ So sind die gemeinsamen Nachmittage bestimmt von gemeinsamem Gespräch, Methoden der Trauerbewältigung und Kreativarbeit. Gemeinsame Fahrten, Ausflüge ins Theater sowie ein alljährliches Gänseessen sind etablierte Traditionen. Einmal sei auch ein Mann dabei gewesen, aber der habe es nicht lange ausgehalten, berichten die Frauen halb ratlos, halb amüsiert.

          Doris Fölsing übernimmt die Leitung

          Barbara Lorey wird weiter zu den Treffen kommen. Doris Fölsing aus Lanzenhain übernimmt nun ebenfalls ehrenamtlich die Leitung. Die 72-Jährige zeigte sich dankbar für das Vertrauen der Gruppe und warb um die Unterstützung aller Teilnehmerinnen.

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