Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Tagesandacht in diesen Zeiten

          Relevanz

          Corona, Corona, Corona… ich kann es im Grunde schon gar nicht mehr hören. Doch dieses Virus beschäftigt unsere Gemüter, denn es setzt uns vielfältig unter Druck. Unsere Leistungsgesellschaft fühlt sich im Zugzwang zu entscheiden. Was ist wichtiger: Die Gesundheit oder die Wirtschaft?

          Dabei geht nicht nur um Existenzsicherung und Gesunderhaltung, sondern dahinter steckt auch die Frage nach dem Selbstwert. Viele Menschen beschleicht in dieser Zeit nämlich eine Erkenntnis: Ich bin nicht systemrelevant. Ich bin also wertlos.

          Und so kämpfen alle um ein kleines Stückchen Relevanz. Die Kirchen eingeschlossen. Dabei sollten gerade sie es besser wissen. Denn die Krise hat nur deutlich gemacht, was die Bibel schon lange verrät: Die Ersten werden die Letzen sein.

          Die von uns vermeintlich hochgeschätzten und teuer bezahlten Berufe sind am Ende wenig wert. Der Fussballprofi – millionenschwer – fühlt sich in der Krise ziemlich nutzlos. Außer der Mahnung „Bleibt zuhause!“ bleibt ihm nicht viel übrig.

          Im Gegensatz dazu treten die sonst eher geringgeschätzten Berufe in den Vordergrund: Kassierer*innen und Müllmänner bzw. -frauen, Pflegekräfte, Reinigungspersonal und Postbot*innen. Sie alle und noch viele weitere Geringverdiener*innen werden zu Held*innen in der Krise. Die Letzten werden die Ersten sein.

          Für manche ist die Krise ein tiefer Fall: Vom Ersten zum Letzten. Der bejubelte Star ist zum Zuhause-Sitzen verdammt. Da kann man sich sehr schnell nutzlos und wertlos fühlen.

          Aber Gottes Logik ist eine andere. Ihm geht es nicht um Leistung, die einen Menschen wertvoll macht. Seine Anerkennung muss man sich nicht erst verdienen. Man bekommt sie einfach so geschenkt. Nichts ist dazu nötig.

          Bei Gott ist niemand wertlos – sondern alle sind gleich viel wert. Und bei ihm ist auch niemand nutzlos: Jedem und jeder Einzelnen traut er zu, mitzuhelfen das Himmelreich auf der Erde sichtbar zu machen – also sein „System“ mit Leben zu füllen. Bei ihm sind alle systemrelevant. Das alles kann man im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg lesen, wo die Ersten zu den Letzten und die Letzten zu den Ersten werden. (Matthäus 20,1-16)

          Ich wünschen Ihnen allen, egal ob Sie wie ich zuhause sitzen oder fleißig das System am Laufen halten, dass Sie die bedingungslose Anerkennung Gottes spüren und wissen: Für Gott bin ich wertvoll.

          Sarah Kiefer, Pfarrerin in Eifa und Altenburg

           

           

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