Die Weihnachtsandacht von Dekanin Dr. Dorette Seibert
Gott will, dass das Dunkel hell wird
P. Luft23.12.2020 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Gott will, dass das Dunkel hell wird
Heute ist Heiligabend.
Viele von uns gehen mit gemischten Gefühlen in diesen Tag und in die vor uns liegende Weihnachtszeit. Die besondere Situation in diesem Jahr mit Abstandsregeln, Kontaktreduktion und Ausgangssperren bedeutet für manche: keine Gottesdienstbesuche in den Kirchen und die Einschränkung oder der Verzicht auf das Zusammensein mit denen, denen wir familiär oder freundschaftlich verbunden sind.
Für einige von uns reichen die Veränderungen sogar weit über das Weihnachtsfest hinaus: Weil sie selbst oder ein naher Mensch erkrankt ist, weil sie einen lieben Menschen verloren haben – oder weil sie wegen ihrer wirtschaftlichen oder persönlichen Situation in Sorge sind.
Alles, was in diesen Tagen schwierig und bedrückend ist, lässt sich nicht so einfach wegschieben. Auch nicht am Heiligen Abend.
Trotzdem möchte ich Sie einladen, die Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr ganz bewusst zu lesen oder zu hören. Auch sie beginnt unter schwierigen Umständen. Sie nimmt uns mit nach Bethlehem in einen unwirtlichen Viehstall und zu einer Futterkrippe als Babywiege - mit einer Teilnehmerliste, deren Einträge jedem Gesundheitsamt heute Kopfzerbrechen bereiten würde.
Wir hören in dieser Geschichte aber auch, dass es Gott selbst ist, der sich auf den Weg gemacht hat zu den Menschen mitten in ihre schwierigen und unübersichtlichen Umstände hinein. Wir hören vom Kind in der Krippe, von Maria, Josef, den Hirten und dem Lobgesang der Engel.
„Fürchtet euch nicht!“ So rufen sie den Menschen zu. „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird: Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr.“
Gott will, dass das Dunkel hell wird. Er wird Mensch und kommt zu uns, mitten hinein auch in unsere schwierigen und unübersichtlichen Umstände.
Gott ist bei uns und will in uns Hoffnung wecken, auch in diesen Zeiten. Damit wir mit Zuversicht weitergehen: in die Weihnachtstage, in alles, was vor uns liegt: das Leben, so facettenreich es nun mal ist. Auch ins neue Jahr.
Heute ist Heiligabend. Allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihre Dr. Dorette Seibert, Pfarrerin und Dekanin
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