Sonntagsgedanken - Auf ein Wort
Die Hoffnung ist nicht umsonst
31.05.2020 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Und das in einer Zeit, in der ein Kollege von mir sagte: „Man könnte meinen, wir sind von allen guten Geistern verlassen.“
Und es stimmt ja, haben wir nicht gerade in diesen Zeiten den Heiligen Geist nötiger denn je? Alle Welt steht Kopf und die Zukunft scheint ungewiss.
Da muss ich als frisch gebackene Pfarrerin an meine Ordination Anfang März zurückdenken. Sie war einer der letzten großen Gottesdienste bevor die Kontaktbeschränkungen anfingen und wir keine Gottesdienste mehr feiern konnten.
Und meine Predigt hielt ich über einen Text des Apostel Paulus aus seinem Römerbrief. Dieser Satz lässt mich nicht mehr los:
Sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. (Römer 5, 3-4)
„Wir rühmen uns der Bedrängnisse“, schreibt Paulus, weil Bedrängnis uns Geduld lehrt, so dass unsere Hoffnung nicht umsonst sein wird. Die Hoffnung ist ein Zeichen für den Heiligen Geist. Und ich frage mich: „Werden wir zurückblicken auf diese Krise und nicht nur froh sein, dass sie vorbei ist. Sondern werden wir uns rühmen, wie gut wir sie gemeistert haben? Wie geduldig wir gewesen sind?“
Wir haben die Krise noch nicht hinter uns, auch wenn manche sich schon wieder so benehmen. Aber ich frage mich: Werden wir mit Stolz auf unsere Hoffnung und Geduld zurückblicken auf diese Zeit oder voller Kritik, was alles hätte besser laufen können?“
Der Heilige Geist beweist uns, dass Hoffnung nicht umsonst ist, auch wenn die Zukunft nicht rosig aussieht, es gilt geduldig zu bleiben und wider alle Erwartung zu hoffen. Denn ich setze mein Vertrauen auf Gott und die Hilfe seines Heiligen Geistes, gerade an Pfingsten.
Pfarrerin Rahel Burkholz
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