Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Zertifikatsausbildung "Redensart"

          22 Sprach- und Kulturmittler zertifiziert

          Angela StenderDie Absolventinnen und Absolventen aus dem Vogelsbergkreis, Gruppe 2 (v.l.n.r.):
          Inga Soltau, Azam Shadmand Heydar Teherani, Fahranaz Rockel-Adib, Marzia Rahmani; rechts: Molortuya Bodigerel-Köhler, Leiterin des Sprachmittlerpools Vogelsberg

          „RedensArt" - überwiegend aus der Region Mittel- und Osthessen kommen die 22 Frauen und Männer, die von Juni bis Dezember 2018 von der Diakonie Hessen und dem Evangelischen Dekanat Alsfeld zu den ersten „Sprach- und Kulturmittlern“ Hessens ausgebildet wurden.

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          Ein großes Familienfest war die Feier zur Verleihung der Zertifikate für 22 ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler*innen aus zehn Ländern am Freitag in Gießen. Die Männer und Frauen aus Mittel- und Südhessen ließen Ehepartner, Familienangehörige und Kinder am erfolgreichen Abschluss der Zertifikatsausbildung  „Redensart“ von Kirche und Diakonie teilhaben.

          Matthias Schmidt, der Propst für Oberhessen, schloss in den Applaus für alle ausdrücklich auch die Organisatoren vom evangelischen Dekanat Alsfeld und der Diakonie Hessen ein. Ralf Müller, Bildungsreferent im Dekanat Alsfeld habe mit der Fortbildung für Sprachmittler erneut bewiesen, dass er „mit Leichtigkeit schwere Dinge auf den Weg bringen“ könne, lobte Schmidt.

          Mit den Worten „Danke, dass Sie mit der Verwaltung zurechtgekommen sind“, zollte Dr. Jan Böhmecke-Tillmann vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration dem Alsfelder Projektleiter Müller Respekt für sein Durchhaltevermögen bei der Einwerbung der nötigen finanziellen Mittel.

          Anlass für die Entstehung des „Redensart“-Projekts war nach den Worten von Müller die Feststellung, dass die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler bei ihren Dolmetscherdiensten bei Ärzten, Behörden und Gerichten buchstäblich „ins kalte Wasser geworfen wurden“. Bei diesen Gelegenheiten entstehe Unverständnis und Missverständnisse nicht nur durch sprachliche Barrieren, sondern auch wegen verschiedener kultureller Prägungen. So entstand die Idee, den Männern und Frauen interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln und dafür ein Curriculum zu entwickeln. Mit finanzieller Unterstützung des Hessencampus und fachlicher Begleitung durch die Internationale Gesellschaft für Bildung, Kultur, Partizipation (BIKUP gGmbH) Köln fand im Juni 2018 der erste Seminartag statt.

          Seminarleiterin Inka Lippert von der Diakonie Hessen erinnerte am Freitag daran, mit welcher Skepsis einige Teilnehmende damals die ersten von 125 Ausbildungsstunden angingen. Das sei schon beim zweiten Termin anders gewesen. Der beste Beweis dafür, wie gut die Gruppe miteinander gearbeitet habe, sei die Tatsache, dass alle durchgehalten hätten.

          22 Personen aus zehn Ländern, die in siebzehn Herkunftssprachen von Arabisch über Somali bis Urdu zuhause sind – das sei „noch mehr Vielfalt als ich erwartet hatte“,  sagte Pfarrer Andreas Lipsch. Der Interkulturelle Beauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist auch Bereichsleiter Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration der Diakonie Hessen und Vorsitzender von proAsyl in Frankfurt. Unsere Gesellschaft, betonte er, sei heterogen und werde es auch bleiben. Deshalb sei die Kompetenz von Menschen, die sich in mehreren Kulturen bewegen und zwischen ihnen vermitteln können, von großer Bedeutung.

          Auch die frisch gebackenen Sprach- und Kulturmittler*innen sagten am Freitag Dank. Der galt nicht nur den „tollen Goldstückmenschen“ Ralf Müller, Hildegund Niebch (Diakonie Hessen) und Inka Lippert, sondern auch ausdrücklich der „Aufnahmegesellschaft“ in Deutschland.

          Und wie geht es weiter? Wie Ralf Müller am Rand der Veranstaltung verriet, befindet er sich augenblicklich in Verhandlungen mit der Industrie- und Handelskammer über weitere 40 Stunden Ausbildung, an deren Ende ein IHK-Zertifikat stehen soll.

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