Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Nahezu gleichbleibend hohe Beratungszahlen

          Diakonisches Werk Vogelsberg legt Statistik 2020 vor

          „Im Jahr 2020 haben 1.632 Menschen in den unterschiedlichen Arbeitsgebieten in Alsfeld und Lauterbach die Angebote des Diakonischen Werkes Vogelsberg zur Beratung und zur Begleitung wahrgenommen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Anzahl der Klienten annährend gleichgeblieben.“

          Dies berichtet der Leiter des Diakonischen Werks Vogelsberg, Fred Weißing. „Dies gelang trotz der Pandemie insbesondere in den Arbeitsgebieten Flüchtlingsverfahrensberatung und Gesundheitsförderung von Müttern, Vätern und pflegende Angehörige. Die Zahlen in den Arbeitsgebieten Wohnungslosennotfallhilfe, Familien- und Erziehungsberatung blieben ebenfalls beständig. Auch aus dem offenen Treffpunkten wie Familienfrühstück und Bewerbertraining für Geflohene und Migranten finden Menschen Zugang zu den differenzierten Angeboten der Beratungsstelle“. Die Kontakthäufigkeit der einzelnen Klienten blieb konstant hoch. Der höchste Bedarf an Beratungen lag auch im vergangenen Jahr weiterhin im Bereich Familien. Dies resultiert aus den großen Belastungssituationen und Anforderungen, die der Alltag an sie stellt. Dem Druck und den Stresssituationen, die sich aus existenziellen Belastungen in finanzieller und psychischer Hinsicht ergeben, ist eine Vielzahl der Menschen nicht mehr gewachsen.

          Umfangreiche und kompetente Beratung und Unterstützung erhalten Schwangere in Alsfeld sowie in Lauterbach. In der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung wurden 121 Frauen und Paare beraten. „Wie in den letzten Jahren konnten wieder Zuschüsse für viele Frauen und Familien aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ vermittelt werden. Hier handelt es sich um eine einkommensabhängige Beihilfe, die nicht zurückgezahlt werden muss“, erläutert Fred Weißing.

          163 Beratungen wurden von Frauen und Männern im Rahmen der Gesundheitsförderung wahrgenommen. Ein Großteil konnte in Mutter/Vater-Kind-Kurmaßnahmen vermittelt werden. „Viele Klientin*innen in diesem Beratungsbereich kommen auf Anraten von Krankenkassen und Ärzte zum Diakonischen Werk. Hier ist die Tendenz, dass die Zahlen weiterhin hoch bleiben bzw. ansteigen werden“, prognostiziert Fred Weißing, „da gerade der Druck, der auf Familien mit Kindern lastet, wie eingangs beschrieben noch ansteigen wird.“

          Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit des Diakonischen Werks Vogelsberg ist die Wohnungsnotfallhilfe. Menschen ohne festen Wohnsitz können in Alsfeld das Übergangswohnheim La Strada nutzen. Dort befindet sich auch die Fachberatungsstelle als Anlaufstelle für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, ein Tagesaufenthalt mit Küchennutzung und Betreutes Wohnen. In diesem Bereich wurden 335 Menschen mit vielfältigen Hilfsangeboten unterstützt (darunter 95 wohnungslose Frauen). Die Anzahl der wohnungslosen Frauen ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Ein deutlicher Trend, dass die Zahlen der wohnungslosen Menschen zunehmen, spiegelt sich auch hier im ländlichen Raum wieder. Besonders zu erwähnen sind auch die Kontakte, die durch die Auszahlung der Tagessätze und die Bereitstellung von Bekleidung (Ausgabe aus der hauseigenen Kleiderkammer) bestehen. Daneben ist eine umfassende Nachbetreuung im Bereich des Betreuten Wohnens für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie zur Inklusion in die Gesellschaft notwendig.

          Verfahrensberatung in der Flüchtlingsarbeit wird in Lauterbach mit einer 0,5 Stelle für den Vogelsbergkreis angeboten. „Immer weniger Menschen flüchten vor Verfolgung nach Deutschland, bzw. kommen hier nicht an. Doch auch diejenigen, die schon Jahre im Land sind, brauchen Hilfe im Umgang mit Behörden“; erläutert Fred Weißing die Beratungszahlen am Standort Lauterbach (211 Menschen). Ein weiteres offenes Unterstützungsangebot besteht für Männer (im Asylverfahren und in der Migration) bei der Arbeitssuche. Drei freiwillig Engagierte unterstützten Migranten dabei, Bewerbungsunterlagen zu erstellen oder bereits vorhandene Bewerbungsunterlagen zu überarbeiten sowie im Internet freie Stellen zu recherchieren. Dieses Angebot ruht seit März 2020, soll aber perspektivisch wiederbelebt werden.

          „Seit nunmehr 9 Jahren führen wir Beratung bei Häuslicher Gewalt („DIA log“) durch“, beschreibt Fred Weißing, „die Fallzahlen sind konstant geblieben. Das Angebot hat mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad im Vogelsberg und ist darüber hinaus in andere Arbeitskreise und –Angebote des Landkreises integriert.“ Eine große Anzahl der Zuweisungen erfolgt über Familiengerichte und das örtliche Jugendamt, gefolgt von Auflagen der Polizei, aber auch durch Selbstmeldung finden gewalttätige Männer den Weg in die Beratungsstelle.

          Die Vernetzungs- und Informationsarbeit ist in diesem Arbeitsfeld weiterhin von großer Bedeutung. Der Ausbau der Kontakte zu Schulen, Behörden wie Polizei und Kreis dient dazu, das Arbeitsgebiet bekannter zu machen und einen Bewusstseinsprozess der Menschen dahingehend einzuleiten, dass Gewalt keine Lösung für Probleme darstellt.

          Zum in 2018 gestarteten Projekt AGIL – aktiv geht´s immer leichter“ berichtet Weißing: „In Zusammenarbeit mit der Diakonie Hessen und dem Landessportbund Hessen e.V. sind Übungen für Senioren*innen entwickelt, die Muskelkraft, Balance und die Koordination trainieren. Diese Übungen werden in Form von handlichen Karten an die Adressaten weitergegeben.“ Sportmedizinische Studien zeigen, dass bereits kleine, kurze und täglich durchgeführte Übungen bereits nach kürzester Zeit bemerkenswerte Effekte erzielen – und dies auch bei Menschen, die sich bislang nicht regelmäßig bewegt haben.“

          In Lauterbach und in Alsfeld haben sowohl ehrenamtlich Engagierten als auch hochaltrige Senior*innen die Möglichkeit, am Projekt teilzunehmen. Das Ziel ist es, ein Netzwerk aus Nachbarschaftshilfen, Kirchengemeinden, Besuchsdiensten und Interessierten im Vogelsberg aufzubauen, um ein wohnumfeldnahes „Trainieren“ für Senioren*innen zu ermöglichen und Vereinsamung vorzubeugen.

          Dabei können die ehrenamtlich Engagierten (Multiplikatoren) lernen, wie sie Senioren*innen in den Übungen anleiten und somit zur Bewegung aktivieren können. Die meist alleinlebenden Senioren*innen erhalten dadurch regelmäßig Besuch der Ehrenamtlichen und tun nebenbei etwas für ihre Gesundheit. Die beiden Kurse in 2020 waren gut besucht.

          Seit April 2019 findet in den Räumen des Diakonischen Werks ein Familienfrühstück statt. Das Angebot richtet sich an alle Menschen/Familien, die andere kennenlernen, sich zu verschiedensten Themen austauschen oder informieren wollen. Die Treffen stehen in der Regel unter einem Thema und finden an dem Vormittag statt, an dem im Haus gleichzeitig eine offene Sprechstunde angeboten wird. So können die Menschen sich gleich einen Termin geben lassen oder mit ihren Fragen eine Beratung wahrnehmen. Seit März 2020 musste die offene Sprechstunde entfallen, hier konnten in der Folge nur Einzeltermine vergeben werden.

          Zeitgleich wurden weitere eingeübte und bewährte Abläufe in Frage gestellt. Nach einem

          kurzen und kräftigen Schütteln ging es mit alternativen Methoden weiter. Hier sind unter anderem Telefon- und Videokontakte zu erwähnen, die verstärkt angeboten und nachgefragt wurden. Selbst in Zeiten von verstärkten Lockdown-Bedingungen konnten „Face to Face“ Kontakte mit stark erhöhtem Aufwand für alle beteiligten realisiert werden. Das Konzept „Walk and Talk“ war ein wichtiger Baustein und wurde bei fast jedem Wetter angefragt und umgesetzt.

          Trotzdem konnten Angebote nicht weiter in der bewährten Form fortgeführt werden. Insbesondere die Arbeit mit Ehrenamtlichen und die Gruppenarbeit litten stark unter den Lockdownbedingungen.

           

          Die Mitgestaltung der sozialpolitischen Landschaft im Vogelsbergkreis ist Auftrag und Anliegen des Diakonischen Werks Vogelsberg. So wurde in über 40 kirchlichen, sozialpolitischen und gemeinwesenorientierten Gremien aus den vielfältigen Arbeitsbereichen mitgearbeitet.

          Als evangelischer Wohlfahrtsverband kann das Diakonische Werk Beratungen kostenfrei anbieten, die Vertraulichkeit ist selbstverständlich. Daneben ist die Beratung konfessionsunabhängig.

          Informationen und Terminvereinbarungen gibt es unter den Telefonnummern:

          Beratungsstelle in Lauterbach: 06641 - 646690

          Beratungsstelle in Alsfeld: 06631 – 72031

          La Strada Wohnungsnotfallhilfe in Alsfeld: 06631 – 776450

          (Quelle: Diakonisches Werk)

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