Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Workshop-Gottesdienst zu Beginn der Sommerferien

          Einfach mal einen Gang runterschalten

          Die Kirchenvorstände des Kirchspiels Ehringshausen hatten dieser Tage zu einem besonderen Gottesdienst zum Ferienbeginn auf den Grillplatz in Ermenrod eingeladen. Bei herrlichem Sommerwetter waren ca. 60 Personen der Einladung gefolgt und durften sich auf einen kurzweiligen Gottesdienst mit ansprechenden Liedern und einem Sketch zur Andacht freuen.

          Die Kirchenvorstände des Kirchspiels Ehringshausen hatten dieser Tage zu einem besonderen Gottesdienst zum Ferienbeginn auf den Grillplatz in Ermenrod eingeladen. Mehrfach in den vorangegangenen Wochen hatte man sich getroffen, um diesen Gottesdienst liturgisch, musikalisch und organisatorisch vorzubereiten.

          Bei herrlichem Sommerwetter waren ca. 60 Personen der Einladung gefolgt und durften sich auf einen kurzweiligen Gottesdienst mit ansprechenden Liedern und einem Sketch zur Andacht freuen.

          Die Feuerwehr Ermenrod hatte im Vorfeld für den notwendigen Sonnenschutz in Form von Pavillons und Sonnenschirmen gesorgt und war im Nachgang auch für die Verköstigung der Gottesdienstbesucher verantwortlich.

          Christiane Seim vom Kirchenvorstand Ermenrod begann den Gottesdienst mit einem Grußwort und stimmte die Besucher mit berührenden Worten auf den Gottesdienst ein: „Mit dem Thema Urlaub ist ein ganzes Bündel von Sehnsüchten, Hoffnungen und Erwartungen verbunden und doch können diese Hoffnungen und Erwartungen nicht immer von der Wirklichkeit eingelöst werden.“

           

          Im weiteren Verlauf wurde der Altar aufgebaut und ein erstes Lied angestimmt. „Geh aus mein Herz und suche Freud“ schaffte gleich zu Beginn eine grundpositive Stimmung der Gemeinde. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Peter Gabriel an der Gitarre sowie Susanne und Anna Zaumsegel und Ines Meyer mit der Blockflöte. Ingrid Well musste kurzfristig erkrankt absagen. Der liturgische Teil wurde von Claudia Westrupp, Helga Schneider, Susanne Zaumsegel, Elke Specht, Iris Schott und Christel Stein sowie den Kindern Lina Bröser, Anna Zaumsegel und Tom Stein (bei den Fürbitten) übernommen.

          Die Ansprache der beiden örtlichen Lektoren Simone Harres und Joachim Well wurde mit einem Sketch eingeleitet, der auf die Problematik der ungleichen Ansichten von Autofahrern und Radfahrern aufmerksam machte. Susanne Zaumsegel (Autofahrer) und Monika Tuppi (Radfahrer) lieferten sich ein hitziges Wortgefecht vor einer geschlossenen Bahnschranke, weil sich der Radfahrer an den wartenden Fahrzeugen (toll von Kindern mit Tret- und anderen Fahrzeugen dargestellt) vorbeigedrängelt hatte. Über diese Diskussion hinaus hatten sie die längst geöffnete Schranke aus den Augen verloren und eine Fußgängerin (Christa Erkel) musste sie erst auf die Autoschlange hinter ihnen aufmerksam machen: „Regt euch mal ab – einfach mal einen Gang runterschalten“ riet sie den beiden Streitenden zur Weiterfahrt.

          Simone Harres beleuchtete dieses Streitgespräch in der Ansprache etwas näher. Der Straßenverkehr sei ein Abbild unserer Leistungsgesellschaft, wo jeder der Schnellste sein möchte. Er sei eines der letzten Biotope für archaische Verhaltensweisen, trotz aller Verkehrsregeln. Sie riet dazu, die Rollen einmal zu tauschen, um auf diese Weise Empathie für den jeweils anderen zu entwickeln und dessen Verhaltensweisen zu verstehen: „Jesus nennt nicht nur die Gebote der Nächsten- und der Feindesliebe, sondern zitiert auch die sogenannte Goldene Regel: ‚Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen. Das tut ihnen auch‘ (Matthäus 7,32)“, so Simone Harres. Oder, wie sie treffend ihre Oma zitierte: „Was du nicht willst das man dir tu‘, das füg auch keinem anderen zu“.

          Joachim Well indessen konnte von einer Fahrradtour auf den Hoherodskopf berichten, die nicht ganz nach Wunsch verlief. Hupend kam er mit einem Fahrrad auf den Platz gefahren und hatte sogleich die Zuhörer auf seiner Seite. Seine erste Radtour zum Hoherodskopf entpuppte sich schwieriger als gedacht, da er, je weiter er den Berg hinauffuhr, immer langsamer wurde und letztlich ganz außer Puste und kraftlos war. Mit einem Psalmgebet versuchte er sich Mut zu machen: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“, und schaute dabei an sich und seinem Fahrrad nach unten. Was er dabei entdeckte, offenbarte sein Dilemma: Er hatte die Strecke bis dahin auf dem großen Kettenblatt zurückgelegt. Das hätte er einfacher haben können: „Einfach mal einen Gang runterschalten.“ Mit diesem Spruch stimmte er die Zuhörer auf die Urlaubszeit ein. Dem Hamsterrad entfliehen. Die Urlaubszeit nutzen, um zu gesunden an Körper, Seele und Geist. Neue Kraft schöpfen.

          „Steigen wir aus und steigen wir, wo immer es geht, auf das Fahrrad um. Radfahren entschleunigt, es ist stressreduzierend und ein Antidepressivum. Man sieht nicht nur viel mehr als ein Autofahrer, man sieht die Welt auch mit anderen Augen. Freier, unbeschwerter, gelassener. Einfach mal einen Gang runterschalten“, lautete sein Schlusswort.

          Umrahmt wurde die Ansprache mit den Liedern „Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen“ und „Vertrau den neuen Wegen“. Nach den Fürbitten, die gemeinsam mit den Kindern vorgetragen wurden, erteilte Simone Harres einen Reisesegen, auf dass alle gesund und erholt aus dem Urlaub zurückkehren mögen. Mit dem Schlusslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ endete ein kurzweiliger und sehr ansprechender Gottesdienst unter freiem Himmel.

          Das Angebot der Feuerwehr, bei Würstchen und kühlen Getränken noch ein wenig zu verweilen, wurde von den Besuchern rege in Anspruch genommen, und noch lange nach dem Gottesdienst waren die Besucher in anregende Gespräche vertieft. Besonders angetan von dem Engagement zeigte sich auch Pfarrer Peter Weigle, der erstmals bei dieser Gottesdienstform im Kirchspiel zugegen war. Es war der fünfte Gottesdienst in der Reihe „Workshopgottesdienste“ des Kirchspiels Ehringshausen und auch im nächsten Jahr soll zu Ferienbeginn ein solcher Gottesdienst angeboten werden.

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