Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Flüchtlingshilfe

          Endlich die ganze Familie in Sicherheit

          Traudi SchlittManigé Danesh (Mitte) überreicht Hazaa Haj Mohamed (links) den Zuschuss des Diakonischen Werks in Hessen und Kurhessen-Waldeck. Auch Christian Hendrichs vom Evangelischen Dekanat Vogelsberg zeigt sich erfreut über den Zuschuss für seinen Mandanten.Manigé Danesh (Mitte) überreicht Hazaa Haj Mohamed (links) den Zuschuss des Diakonischen Werks in Hessen und Kurhessen-Waldeck. Auch Christian Hendrichs vom Evangelischen Dekanat Vogelsberg zeigt sich erfreut über den Zuschuss für seinen Mandanten.

          Diakonisches Werk in Hessen und Kurhessen Waldeck trägt 1/3 der Kosten der Zusammenführung einer syrischen Familie

          Zwei Jahre und sieben Monate waren sie getrennt – Hazaa Haj Mohamed kann es auf den Tag genau sagen. Er ließ seine Frau und seine drei Kinder in der Türkei in einem Flüchtlingslager zurück. Er selbst wagte die lebensgefährliche Flucht auf einem Boot über das Mittelmeer. Seine Familie wollte der Syrer aus Aleppo dieser Gefahr nicht aussetzen. Kein Wunder: Seit dem Jahr 2015 sind dort fast 15.000 Menschen auf der Flucht ertrunken. Er würde sie nachholen, sobald er in Sicherheit sei – das war sein Plan. Doch das dauerte dann doch sehr viel länger als geplant.

          Zunächst einmal musste Hazaa Haj Mohamed in Deutschland die Institutionen durchlaufen, einen Status als Flüchtling erhalten, der es ihm überhaupt ermöglicht, einen Antrag auf Familiennachzug zu stellen. Dies dürfen in der Regel nur Geflüchtete mit Asylberechtigung oder subsidiärem Schutz. Haj Mohamed erhielt einen solchen subsidiären Status, und dennoch brauchte er auch noch ein wenig Glück: Seit August letzten Jahres nämlich herrscht in Deutschland für Geflüchtete mit subsidiärem Schutz eine Begrenzung des Familienzuzugs von tausend Personen im Monat. „Die Anträge sind so kompliziert, dass dieses Kontingent noch nie ausgeschöpft werden konnte“, berichtet Christian Hendrichs von der Asylberatung des Evangelischen Dekanats Vogelsberg. Zu all dem kommt die finanzielle Belastung: Von den Leistungen, die ein Geflüchteter in Deutschland bezieht, kann man kaum vier Flugtickets oder andere Reisekosten aus der Türkei hierher zahlen, von Kosten für Visa und Übersetzungen ganz zu schweigen. Doch Haj Mohamed hatte Glück.

          Er fand mit Hilfe eines ehrenamtlichen Helfers relativ schnell eine Arbeit als Schweißer in einem Romröder Unternehmen. Und er begann sofort mit seinen Bemühungen um einen Familiennachzug. Hilfe holte er sich dazu bei der Asylberatung, die jeden Montagnachmittag von Ehrenamtlichen und dem Diakonischen Werk Vogelsberg in den Räumen des Evangelischen Dekanats Vogelsberg in Alsfeld stattfindet. Christian Hendrichs begleitete gemeinsam mit Manigé Danesch vom Diakonischen Werk Vogelsberg den Weg der Familie Haj Mohamed, die bereits seit letztem Jahr wieder zusammen ist. Das Geld für die Reisekosten hat Hazaa Haj Mohamed sich von seinem ehrenamtlichen Helfer geliehen, langsam aber sicher zahlt er es zurück. Ein Drittel der Reisekosten übernahm das Diakonische Werk in Hessen und Kurhessen-Waldeck e.V. aus seinem Fonds zur Unterstützung von Familienzusammenführungen von Flüchtlingen. Manigé Danesch, die Hazaa Haj Mohamed auch bei der Antragsstellung unterstützt hat, überbrachte den Betrag vor wenigen Tagen nach der Asylberatung im Dekanatsgebäude und zeigte sich sehr erfreut:

          „Wir sind sehr froh, dass Ihre Familie nun hier ist und Sie alle dem Krieg in Ihrem Land entkommen konnten“, so Danesch bei der Übergabe, „und wir freuen uns auch, Ihnen heute die Summe, die Ihnen aus dem Fonds zusteht, überreichen zu können.“ 375 Euro waren es, die Haj Mohamed vor wenigen Tagen entgegennehmen konnte. Danesch weiß, wie wichtig es für ihren Mandanten ist, seine Familie hier in Sicherheit zu wissen, und auch er selbst ist glücklich: „Meine beiden großen Töchter besuchen schon die Geschwister-Scholl-Schule und lernen eifrig Deutsch. Auch meine Frau lernt Deutsch – im Moment noch mit YouTube-Videos.“ Der kleine Sohn, vier Jahre alt, wartet derzeit auf einen Kindergartenplatz. Doch Haj Mohamed ist zuversichtlich, dass auch diese Frage sich bald klärt, denn für ihn ist nur eines wichtig: „Dass wir alle wieder zusammen sind und keine Angst mehr haben müssen.“

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