Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Peter Weigang vom Evangelischen Dekanat Vogelsberg blickt auf drei Jahrzehnte im Dienst für Kinder und Jugendliche

          Jugendarbeiter mit Leib und Seele

          Für sage und schreibe dreißig Jahre im Dienst des Evangelischen Dekanats Vogelsberg und dessen Vorgänger, dem Evangelischen Dekanat Alsfeld, wird in diesen Tagen der Sozialpädagoge und Diakon Peter Weigang geehrt.

          Seine Ausbildung zum Erzieher, Diakon und Gemeindepädagogen machte er zunächst in Hephata. Sein Anerkennungsjahr absolvierte er in Fulda. Berufsbegleitend studierte Weigang später noch soziale Arbeit und machte seinen Hochschulabschluss als Sozialpädagoge.

          „Hier im Evangelischen Dekanat fand ich vor dreißig Jahren meine erste Anstellung nach dem Anerkennungsjahr – ich bin der Stadt und der Region gerne treu geblieben“, sagt der 57-Jährige, der auf ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld blickt, das kirchliche und weltliche Aspekte verbindet. Angestellt wurde Weigang als junger Diakon zunächst für die Evangelische Kirchengemeinde Alsfeld. Die Pfarrer Kalbhenn, Remy und Dr. Sauer stellten ihn ein, damit er Freizeiten organisierte und durchführte, Jungscharstunden hielt und einen Teamer-Kreis aufbaute. „Das waren sehr schöne Zeiten“, blickt der Pädagoge jetzt zurück: „Wir hatten einen engen Kontakt zu den Kinder- und Jugendgruppen in der Gemeinde und wir haben viel zusammen erlebt.“ Kanutouren auf der Ardèche zählt Weigang rückblickend auf oder eine Reise nach Polen.

          Als das Evangelische Dekanat Alsfeld um die Jahrtausendwende mit dem Café Online selbst eine Kinder- und Jugendarbeit aufbaute, nahm Weigang, der in der Kirchengemeinde keine volle Stelle hatte, die hier entstandene Möglichkeit gerne an: „Außerdem war das Café Online ein tolles, neues Konzept“, so der Pädagoge: „Offen für alle, niedrigschwellig.“ Für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen auch herausfordernd, denn man wusste nie, welche Kinder und Jugendlichen den Weg in die Räume in der Altenburger Straße fanden und welche Probleme sie vielleicht mitbrächten. Dass man mit diesem Angebot und der angegliederten Hausaufgabenbetreuung viele Kinder erreichen konnte, empfindet Weigang nach wie vor als großen Vorteil dieses Konzepts. „ Ein weiteres Highlight der Arbeit im Café Online waren die Ferienspiele. Seit rund zwanzig Jahren gibt es nun die Kooperation zwischen der Stadt Alsfeld und dem Evangelischen Dekanat. Zum Teil nahmen mehr als 100 Kinder in einer Ferienspielwoche an dem Angebot in den Sommerferien teil. Das bedurfte viel Planungsarbeit für Ausflugsfahrten, Sponsoring und einer großen Anzahl an Teamern, ohne deren hohes ehrenamtliches Engagement solche Aktionen gar nicht möglich gewesen wären.

          Neben der Kinder- und Jugendarbeit im Dekanat, die sich mit der Fusion zum Dekanat Vogelsberg im Jahr 2019 erneut stark verändert hat, ist Weigang mit einer halben Stelle an verschiedenen Schulen des Vogelsbergkreises für die Schulbezogene Jugendarbeit zuständig – genaugenommen ist das eine Dienstleistung für den Schulträger, den Vogelsbergkreis, der diese beim Dekanat einkauft. „Ich arbeite an den Schulen stets in den vorhandenen Strukturen der Schulsozialarbeit bzw. der Schulseelsorge“, sagt der Pädagoge, der häufig Ansprechpartner für Kinder in schwierigen Situationen ist. „Schülerinnen und Schüler kommen mit vielen Problemen zu uns: von schulischen Problemen bis zu Sorgen im Elternhaus. Manchmal geht es auch um Drogen oder Mobbing. Unsere Aufgabe ist es häufig, verzweifelte Kinder und Jugendliche aufzufangen.“ Dabei sind die Anforderungen an seine Arbeit in Grundschulen ganz andere als in weiterführenden Schulen. Seinen christlichen Hintergrund trägt Peter Weigang gerade in den Schulen nicht vor sich her, aber er ist überzeugt: Sein christliches Menschenbild, das ihn leitet, tut allen gut – ihm und seinen jungen Klientinnen und Klienten.

          Manchmal finden seine weltliche Anstellung in den Schulen und seine kirchliche Tätigkeit aber auch zusammen: „An unseren Dekanatsangeboten – Freizeiten, Ausflüge, sportliche Möglichkeiten – nehmen natürlich Kinder aus den Schulen teil.“ Hier ist Peter Weigang beispielsweise beim Konfi-Camp aktiv. Eine Gartenwoche in Grebenhain mit jüngeren Kindern hat er gerade hinter sich.

          Jugendliche, so die Wahrnehmung Weigangs, der seit nunmehr drei Jahrzehnten an der Seite von jungen Menschen ist, stünden heute viel mehr unter Druck, beispielsweise Leistungs- und Entscheidungsdruck. Auch die Pandemie hat sich negativ auf viele Jugendliche ausgewirkt. „Sie haben zwei Jahre lang kaum persönlichen Kontakt geübt, haben nichts vorgetragen, wenig Austausch und auch wenige direkte Konflikte gehabt. An all dem lernt man ja auch, und man merkt, dass diese Erfahrungen jetzt vielen Jugendlichen fehlen.“

          Was er besonders mag an seiner Arbeit, das kann der Sozialpädagoge gar nicht so genau sagen – er ist mit Leib und Seele bei all seinen Tätigkeiten. „Die kleinen Kinder in der Grundschule sind direkter als die größeren, das ist dann schon ein recht entspanntes Arbeiten.“ Doch die Herausforderung mit Jugendlichen ist ihm genauso recht und weitet seinen Horizont. „Natürlich sind mir manche Dinge der Jugendlichen heute fremd und waren es vielleicht auch früher schon“, räumt Weigang mit Blick auf abweichende Musikgeschmäcker ein, „aber wie alles hat auch das zwei Seiten: Meine Erfahrung ermöglicht mir häufig einen besseren und kompetenteren Umgang mit schwierigen Situationen, als ich dies als junger Mann vermocht hätte.“

          Viele Aktionen hat Weigang zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Lauf der Jahre umgesetzt. Besonders die vielen herausragenden Angebote zum Reformationsjubiläum sind ihm hier in Erinnerung. Sein persönliches Jubiläum nimmt der Sozialpädagoge aber auch zum Anlass, nach vorne zu blicken: Etwa zehn Jahre im Berufsleben bleiben ihm noch. „Wir werden den Kindern und Jugendlichen weiter auf vielfältige Art und Weise zur Verfügung stehen“, ist er sicher. Eine besondere Herausforderung könnten für ihn und das Team der Jugendarbeit die Regionalisierungsbestrebungen werden, die im Rahmen des Zukunftsprozesses EKHN2030 auf die Gemeindepädagogen zukommt. „Was aber immer toll war und sicherlich auch in Zukunft toll bleiben wird, das ist der gute Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen im Team des Gemeindepädagogischen Dienstes“, betont Peter Weigang und wird auch aus diesem Grund weiterhin gerne seinen Dienst in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit versehen.

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