Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und Sparkassenkulturstiftung unterstützen Sanierung der Eisenbacher Orgel mit je 3000 Euro

          Kleine Geldspritze für Welterbe in Eisenbach

          T. SchlittDen Blick zur Orgel gerichtet: Thomas Wilhelm, Dr. Verena Jakob, Matthias Haupt, Dr. Bernhard Buchstab (v.l.).

          Mit je 3000 Euro unterstützen das Landesamt für Denkmalpflege und die Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen die Sanierung der Orgel in der Schlosskirche in Eisenbach. Auf einer Orgelreise lernten die Sponsoren das Kleinod kennen.

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          Sie ist klein und macht mit ihrem Prospekt jede Menge her: die Orgel in der Schlosskapelle Eisenbach. Nun muss sie aufwendig restauriert werden; 30 000 Euro sind für die Bestanderhaltung veranschlagt, wie Jürgen Hanitsch von der Schloss Eisenbach Stiftung anlässlich eines ganz besonderen Besuches bekanntgab. Gemeinsam mit Pfarrer Burkhard Sondermann sowie Dr. Berthold Riedesel Freiherr zu Eisenbach und dessen Ehefrau Beatrix konnte er Dr. Verena Jakobi, Leiterin der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege im hessischen Landesamt für Denkmalpflege, Dr. Bernhard Buchstab, Orgelsachverständiger und Konservator im hessischen Landesamt für Denkmalpflege, Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Thomas Falk, Vorstand der Sparkasse Oberhessen und Thomas Wilhelm, Orgelsachverständiger der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), in der kleinen Eisenbacher Kapelle begrüßen.

          Die Vertreter des Landesamtes und der Sparkassen-Kulturstiftung hatten für ihre Einrichtungen jeweils 3000 Euro dabei, mit denen sie sich am Erhalt der Orgel beteiligten. Sowohl der Hausherr der Riedesels, als auch der Pfarrer, der Stiftungsvorsitzende und der Orgelsachverständige der EKHN freuten sich sehr über diese Zuwendung und das mit dem Besuch vor Ort bekundete Interesse. Jürgen Hanitsch stellte den Gästen Kirche und Orgel vor: Erbaut bereits im Jahr 1671 ist die kleine Schlosskirche, die auch heute noch im Riedeselschen Familienbesitz ist. Das heutige Orgelwerk indes stammt aus dem Jahr 1907. „Das Orgelprospekt dagegen stammt vermutlich noch aus der Erbauungszeit der Kirche und ist mit zwei Flachfeldern und einem Mittelturm klassisch aufgebaut“, so Hanitsch, der auch ein Geheimnis der schönen Ansicht kundgab: Die Prospektpfeifen wurden im Zweiten Weltkrieg ausgebaut und nie wieder ersetzt. Was man sieht, sind mit Silberfolie belegte Papppfeifen.

          Thomas Wilhelm teilte allerhand Expertenwissen über die Eisenbacher Orgel: Das 1907 eingebaute Orgelwerk sei damals sehr modern gewesen, die fünf Register sorgten für einen voluminösen Klang und eine warme Klangfarbe. Sie verfüge über eine große Tonbreite; die Oktavkoppel ermögliche darüber hinaus weitere Kombinationen. Zuletzt sei die Orgel 1950 überholt worden, so Wilhelm, der seiner Begeisterung für das Instrument im Lauf der Begehung noch musikalische Taten folgen ließ.

          Zunächst jedoch ergriffen die Experten der geldgebenden Gremien das Wort: „Wir haben mit dieser pneumatischen Orgel einen Schatz, der seit seiner Entstehung nahezu unverändert ist“, freute sich Dr. Bernhard Buchstab. Die vor über hundert Jahren ausführende in Lich ansässige Firma „Förster und Nicolaus“ werde auch die Restaurierung vornehmen. Dies gewähre nicht nur einen hohen Standard, sondern stärke auch Unternehmen in der Region. Dies nannte Buchstab als weiteres Anliegen des Engagements des Hessischen Landesamtes. Seit 2001 fördert sein Amt gezielte die Sanierung von Orgeln: „Wir wollen die Vielfalt historischer Orgeln in Hessen erhalten und erlebbar machen“, sagte er.

          Von Beginn am mit dabei ist die Sparkassenkulturstiftung, wie deren Vertreter Matthias Haupt ausführte. Mit der Eisenbacher Orgel werde nun die 159. Sanierung mit jeweils zehn Prozent der Kosten unterstützt. „Wir tun dies auch, um das Engagement der Menschen vor Ort zu würdigen, hier beispielsweise der Stiftung.“ Nicht umsonst seien Orgelbau und Orgelmusik von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt, unterstrich Haupt sein Anliegen, Orgelmusik zu erhalten. „Uns ist dabei wichtig, vor Ort zu helfen und auch die ausführenden Unternehmen vor Ort zu suchen.“ Auch zukünftig werde man sich hier engagieren, versprach der Geschäftsführer der Stiftung, auch werde man weiterhin Orgelreisen vornehmen.

          Dr. Verena Jakob lobte die vielen Eindrücke, die auf einer solchen Orgelreise entstünden. „Eisenbach bereichert den Blick sehr.“ Orgeln seien keine Möbelstücke, sondern oft untrennbar mit dem Raum verbundene Kunstgegenstände und Klangdenkmale. Daher seien sie nicht nur in der reinen Substanz zu erhalten, sondern auch in ihrer Akustik. Darüber hinaus seien sie auch Technikdenkmale, die von Kunstfertigkeit zeugten und die Technik ihrer Zeit zeigten. Sie freue sich sehr, dass ihr Amt gemeinsam mit der Sparkassenkulturstiftung die Sanierung von Orgeln, und hier insbesondere der Eisenbacher Orgel, unterstützt, sagte die Denkmalpflegerin.

          Bei einem kleinen Rundgang durch die Kirche, der natürlich auch zur Orgel und in die Oberstübchen führte, in denen sich auch der Betriebsraum mit Motor und ein Blasebalg befinden, konnten sich die Gäste einen Eindruck sowohl vom Gebäude als auch von der Orgel verschaffen. Thomas Wilhelm ließ es sich nicht nehmen, die Sponsoren mit einem kleinen, aber feinen Orgelstück zu erfreuen.

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