Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Dr. Katrin Stückrath offiziell als Pfarrerin in Altenschlirf begrüßt

          Solidarität hilft den Abstand zu verringern

          „Sie sind bereit, Ihre Gaben in den Dienst der Gemeinde zu stellen – Gott sei Dank.“ Mit diesen Worten wünschte Anja Kraft-Eifert, Vorsitzende des Kirchenvorstandes in Altenschlirf, der Theologin, die zunächst für zwei Jahre von der Westfälischen Landeskirche nach Hessen ausgeliehen wird, einen gesegneten Beginn ihrer Arbeit im Vogelsberg.

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          „Sich im Gottesdienst miteinander verbunden fühlen – trotz der geltenden Schutzmaßnahmen“ – unter diesem Motto stehen derzeit die kirchlichen Zusammenkünfte in den Gemeinden. Am vergangenen Sonntag galt dies umso mehr in der evangelischen Andreaskirche in Altenschlirf, denn dort wurde Pfarrerin Dr. Katrin Stückrath als neue Hälfte der Pfarrstelle des Kirchspiels Altenschlirf-Ilbeshausen-Schlechtenwegen vorgestellt und in einem feierlichen Gottesdienst von der Gemeinde begrüßt.

          „Sie sind bereit, Ihre Gaben in den Dienst der Gemeinde zu stellen – Gott sei Dank.“ Mit diesen Worten wünschte Anja Kraft-Eifert, Vorsitzende des Kirchenvorstandes in Altenschlirf, der Theologin, die zunächst für zwei Jahre von der Westfälischen Landeskirche nach Hessen ausgeliehen wird, einen gesegneten Beginn ihrer Arbeit im Vogelsberg. Musikalisch begrüßten Ekaterina Kautenberger an der Orgel und Pfarrerin Heidi Kuhfus-Pithan die neue Seelsorgerin – mit hervorragendem Spiel und wunderbarem Gesang.

          Die offizielle Begrüßung übernahm Dekanin Dr. Dorette Seibert, die ihre Kindheit nur einen Steinwurf von der Kirche entfernt in Altenschlirf verbracht hat. „Es heißt nun mal ‚Freundschaft‘, weil man mit Freunden alles schafft“, begann sie ihre Ansprache – der Bezug lag auf der Hand: Schließlich sind Heidi Kuhfus-Pithan und Dr. Katrin Stückrath Freundinnen seit der Studienzeit und schließlich liegt die ungewöhnliche Konstellation der Stellenaufteilung in Altenschlirf in dieser Freundschaft begründet: Nach einem Jahr, in dem Kuhfus-Pithan vakanzbedingt ihre 50%-Stelle auf 100% aufgestockt hatte, schlug die Pfarrerin ihrer Dortmunder Freundin vor, doch in den Vogelsberg zu wechseln – ein Experiment, denn Stückrath wird weiter ihren Lebensmittelpunkt im Ruhrgebiet haben, dort mit ihrer Frau leben und ihre Weiterbildung zur Kulturmanagerin absolvieren. Wochenweise wird sie ins Altenschlirfer Pfarrhaus kommen und sich die Aufgaben mit Heidi Kuhfus-Pithan teilen. „Es war sehr schwierig, für diese Kirchengemeinde eine halbe Stelle zu besetzen“, gab die Dekanin zu, umso besser sei es gewesen, dass Kuhfus-Pithan selbst eine gute Idee gehabt habe. Eine Idee, mit der sich sowohl Gemeinde, Kirchenvorstand als auch Dekanat auf Anhieb anfreunden konnten, und mehr als das: „Es ist ein Glücksfall für die Gemeinde“, befand Seibert und ergänzte in Anlehnung an den holländischen Theologen Erasmus von Rotterdam, der gesagt hatte „Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit“, dass ein gewisses Maß an Verrücktheit dazu gehöre, dass der Glaube Perspektiven ver-rücken könne. Man dürfe gespannt sein, welche Perspektiven Stückrath in die Gemeinden brächte, schloss Seibert, denn für die Großstädterin gäbe es auf dem Land sicher neue Blickwinkel auf Themen wie Klima, Umwelt und Natur.

          In ihrer Eröffnungspredigt ging die Pfarrerin auf die derzeitigen Herausforderungen durch die Pandemie ein. „Wie kommen wir als Gemeinde, als Kirche und Gesellschaft durch diese Zeit?“, fragte sie und lud dazu ein, die altbekannte Geschichte der Begegnung Jesu mit dem Zöllner Zachäus in einem neuen Licht zu sehen. Der von vielen Menschen verhasste Zöllner habe es in Kauf genommen, sich von den Früchten des Maulbeerfeigenbaums beschmutzen zu lassen, er habe Jesus unbedingt sehen wollen, wohlwissend, dass er sich mit der Aktion auf dem Baum lächerlich machen würde. Und Jesus? Der war zwar unterwegs, doch er hielt an, lud sich für genau diesen Tag bei dem Zöllner ein, feierte das Heute, den Moment, unabhängig von dem großen Plan. Am Ende dieser Begegnung verschenkte Zachäus, der von der Herrschaft der Römer mehr als profitiert hatte, einen Großteil seines Reichtums. Parallelen zu Krisengewinnern in der heutigen Zeit sah die Theologin durchaus: „In der Corona-Krise wurden Reiche noch reicher und Arme noch ärmer“, fasste sie ein Studienergebnis dieser Tage zusammen und resümierte: „Superreiche brauchen wir nicht. Wir brauchen ein solidarisches Gemeinwesen. Solidarität hilft den Abstand zu verringern.“ Zum Abschluss ihrer Ansprache appellierte sie an die Gemeinde, das Heute mehr zu schätzen. „Das Heute ist ein einmaliges Geschenk.“

          Für die weltliche Gemeinde hatten Bürgermeister Bernhard Ziegler und Ortsvorsteher Gerhard Weiß an dem Gottesdienst teilgenommen. Ziegler zeigte sich sehr erfreut, die neue Pfarrerin in der Gemeinde zu begrüßen. Er hoffe, dass der Stadtmensch sowohl den Vogelsberg und die Dörfer rund um Altenschlirf lieben lerne als auch die Menschen kennen- und schätzen lerne und er zeigte sich zuversichtlich, dass eine gute Zusammenarbeit gelingen könne. Auf ein gutes Miteinander freute sich auch Esther Waldeck, die die Vereinsgemeinschaft Ilbeshausen-Hochwaldhausen vertrat. „Wir unterstützen wo wir können“, versicherte sie der Theologin und rief ihr zu „Fühlen Sie sich wie zuhause!“

          „Probepredigt bestanden!“, befanden zu guter Letzt die beiden Kirchenvorstandsvorsitzenden Anja Kraft-Eifert und Ilona Trier. Sie überreichten ihrer neuen Pfarrerin nicht nur einen Wanderführer zum Entdecken der Region, sondern auch eine Wärmflasche für kalte Winternächte im Pfarrhaus. Auf neue Impulse mit ihrer neuen Kollegin und alten Freundin freute sich auch Heidi Kuhfus-Pithan, wie sie zum Abschluss des Gottesdienstes froh und erleichtert kundtat. Mit diesem Wunsch ist sie ganz nah bei ihrer Gemeinde und auch beim Dekanat.

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