Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Synode des Evangelischen Dekanats Vogelsberg tagte mit gestraffter Tagesordnung digital und analog

          Wichtige Beschlussfassungen, Personalien und Spezialthemen

          P. LuftSynode und DSV auf einen Blick.

          Neue Zeiten erfordern neue Methoden und so fand die 4. Tagung der 1. Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Vogelsberg am vergangenen Samstag als hybride Veranstaltung statt.

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          Neue Zeiten erfordern neue Methoden und so fand die 4. Tagung der 1. Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Vogelsberg am vergangenen Samstag als hybride Veranstaltung statt – nachdem sie im Frühjahr aufgrund der Corona-Pandemie bereits ausgefallen war.

          In der Alsfelder Stadthalle, die allen anwesenden Synodalen ausreichenden Platz bot, begrüßte die ehrenamtliche Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes (DSV) Sylvia Bräuning neben den Mitgliedern des DSV, darunter Dekanin Dr. Dorette Seibert, die stellvertretende Dekanin Luise Berroth und der stellvertretende Präses Martin Reibeling, die Abgeordneten der Kirchengemeinden, den Leiter der Evangelischen Regionalverwaltung Oberhessen Armin Habermann sowie Matthias Gold und Heinzdieter Horn vom Beratungszentrum Vogelsberg. Außerdem anwesend waren Mitarbeitende des Dekanats, interessierte Gäste und Martina Heide-Ermel, die nach ihrem Abschied als Leiterin des Diakonischen Werks Vogelsberg im Sommer dieses Jahres eine Würdigung der Synode erhielt. Gut die Hälfte aller Teilnehmenden hatte sich per Videokonferenzmodul zugeschaltet und verfolgte die Synode an den heimischen Bildschirmen. Von dort nahmen sie auch an den Diskussionen und Abstimmungen teil.

          Andacht von Pfarrer Theo Günther

          Mit einer Andacht stimmte Pfarrer Theo Günther die Anwesenden auf den Vormittag ein: Nicht nur die Synode sei gestrafft und auf das Wesentliche reduziert, auch das ganze Leben sei durch die Corona-Pandemie verdichtet worden: Der harte Kern trete hervor, schmückendes Beiwerk werde sichtbar, so der Pfarrer.

          Ehrungen und Gratulationen

          Zu Beginn der Tagung gratulierte Bräuning der Synodalen Ute Ehlert zu ihrer Wahl in die Kirchenleitung der EKHN. Seit Januar dieses Jahres ist sie ehrenamtliches Mitglied im Leitungsgremium der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Ebenfalls aus dem Dekanat Vogelsberg in leitende Funktion aufgestiegen ist Carsten Simmer. Ihm gratulierte die DSV-Vorsitzende zu seiner Ernennung zum Leiter der Finanzabteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Offiziell verabschiedet wurde Martina Heide-Ermel. Sie war von 2012 bis 2020 Leiterin des regionalen Diakonischen Werks Vogelsberg, beratendes Mitglied der Dekanatssynoden der Altdekanate Alsfeld und Vogelsberg sowie des fusionierten Dekanats. Darüber hinaus fungierte sie als Vorsitzende des Diakonieausschusses und der Diakoniekonferenz. In einer kurzen Rede wandte Heide-Ermel sich an die Versammlung. Sie dankte für die wertvollen Jahre im Vogelsberg.

          Berichte in Schriftform

          Aufgrund der besonderen Situation wurden viele inhaltliche Teile der Synode im Vorfeld bereits als Drucksachen an die Delegierten bekanntgegeben: Der Bericht aus der EKHN-Synode informierte über wesentliche Beschlüsse des Landessynode, die am 19. September in Offenbach stattgefunden hatte. Dort hatten die Synodalen u. a. die Aufnahme von Flüchtlingen aus Lesbos gefordert. Kirchenpräsident Dr. Volker Jung hatte die Relevanz von Kirche und ihren Aufgaben speziell während des Lockdowns hervorgehoben. Gleichzeitig waren Einsparungen in der Kirche aufgrund der Krise beschlossen worden. Es müssen je Budgetbereich 10% der Mittel in diesem Jahr eingespart werden. Für Kirchengemeinden kommen Einsparungen aufgrund der Krise erst im nächsten Jahr zum Tragen. Thema in Offenbach war außerdem der Prioritätenprozess 2030, der Einsparungen in Höhe von 140 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren vorsieht.

          Zukunftsfragen der Kirche

          In dem Bericht der Dekanin ging es um Zukunftsfragen der Kirche. Seibert skizzierte hier ihre Vorstellung von einer offenen und öffentlichen Kirche, die nahe bei den Menschen ist. In ihren ersten anderthalb Jahren im Dekanat Vogelsberg konnte sie hier einige Prozesse begleiten und anbahnen, so die Dekanin. Trotz des Lockdowns sei die Kirche im Dekanat aktiv und bei den Menschen geblieben. Es habe viele Angebote gegeben, die auch jetzt noch weitergeführt werden. Offene Kirche bedeute, für die Menschen da zu sein, und wo es ging, auch Gebäude zu öffnen, Transparenz zu gewähren und offen für Veränderungen zu sein. Öffentliche Kirche bedeute, die gesellschaftliche Situation der Menschen wahrzunehmen und sich an der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu verschiedenen Themen zu beteiligen. Wie all dies in Zukunft gelingen möge, auch wie man trotz großer Herausforderungen wie aktuell Lockdown und perspektivisch schwindenden Mitgliederzahlen (und damit verbunden auch weniger Pfarrstellen) nahe bei den Menschen bleiben werde, daran müsse man gemeinsam arbeiten. Seibert wird dazu den interessierten Synodalen eine separate Videokonferenz anbieten.

          Haushaltsplan

          Danach standen verschiedene Beschlussfassungen an: Die Synode beschloss Ergänzungen zu den Vergaberichtlinien des Finanzausgleichs. So werden die Kirchengemeinden für ihre Konfirmandenarbeit ab diesem Jahr 50 Euro pro Konfirmand an Zuschüssen aus dem Dekanatshaushalt bekommen. Des Weiteren stimmte die Synode einer Entnahme von 9.491 Euro aus der Allgemeinen Rücklage zu, um den Haushalt des laufenden Jahres auszugleichen. Insbesondere die Ausstattung der Dekanatsmitarbeitenden mit Notebooks und anderen Komponenten für die Heimarbeit während der Corona-Krise werden den Haushaltsplan noch verändern.

          Wahlen

          Zu wählen waren sodann die Besetzungen für den Partnerschaftsausschuss, den Dekanatsdiakonieausschuss und die Diakoniekonferenz sowie für die EKHN-Synode. Zum Mitglied im Partnerschaftsausschuss wurde Stefanie Simon aus Homberg/Ober-Ofleiden gewählt. In den Diakoniegremien wird Dr. Dorette Seibert das Dekanat vertreten. Als Mitglied der EKHN-Synode bewarb sich Martin Reibeling aus dem Kirchspiel Billertshausen, als stellvertretendes Mitglied stellte sich Jutta Heß aus der Kirchengemeinde Lauterbach zur Wahl. Diese beiden Positionen werden in geheimer Wahl bestimmt, die Video-Teilnehmenden können ihre Stimme per Post bis 6. November abgeben.

          Konfliktfeld A 49

          Auch der Ausschuss „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, der sich mit dem Konfliktfeld A 49 befasst, hatte seinen Bericht vorab eingereicht. Sieben Mal hatte sich der Ausschuss getroffen und dabei die unterschiedlichsten Positionen zum Ausbau der A 49 und der Rodung der Waldgebiete rund um Dannenrod gehört. In einer Verlautbarung hatte der DSV im Juli dieses Jahres an alle relevanten Vertreter aus Politik und Kirche appelliert, die Mobilitäts- und Klimapolitik unter das Primat der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes zu stellen. Im Nachgang hatte die Fachstelle Bildung und Ökumene Teams zusammengestellt, die seit Beginn der Rodungen in den Wäldern beobachtend und zum Kontaktaufbau unterwegs sind, es werden Ruheräume und Andachten angeboten. Auch zu diesem Thema wird eine separate Videokonferenz angeboten.

          Anliegen des Beratungszentrums

          Im Anschluss brachte das Beratungszentrum zwei Anliegen dar: Zum einen bat Vorsitzende des Vorstandes des Beratungszentrums Heinzdieter Horn die Synode um einen Antrag bei der Kirchenleitung der EKHN auf einen Zuschuss, der die steigenden Gehaltszahlungen ausgleicht. Sollte dies nicht geschehen, müssten Leistungen zurückgefahren werden, was angesichts der bestehenden Sucht- und Drogenproblematik im Vogelsberg kaum möglich sei. Auch der Vogelsbergkreis als kommunaler Träger habe schon eine Aufstockung der Mittel in Aussicht gestellt, so Horn. Zum anderen stellte Matthias Gold, Leiter des Beratungszentrums, das Projekt „Unabhängig im Alter“ vor. Er bat die Synodalen vor Ort, das Angebot in die Gemeinden zu tragen, um Menschen, die im Alter allein und isoliert und daher eher suchtgefährdet sind, zu identifizieren und ihnen Hilfe anbieten zu können.

          Gründung einer Gesamtkirchengemeinde in Schlitz

          Mit Informationen zum geplanten Ökumenischen Kirchentag, der im kommenden Jahr sowohl als Präsenzveranstaltung als auch digital stattfinden soll, ging die Dekanatssynode in die letzte Runde. Auch diese lagen als Bericht vor, ebenso der Jahresbericht des regionalen Diakonischen Werks.

          Dekanin Seibert berichtete schließlich noch von den erfolgreichen Bemühungen, die Kirchengemeinden im Schlitzerland – Hutzdorf, Kreuzersgrund, Schlitz und Willofs – zu einer Gesamtkirchengemeinde zu verbinden. Ab 1. Januar des kommenden Jahres sind sie die „Evangelische Christusgemeinde Schlitzerland“. Noch schwierig sind die Verhandlungen in Lehrbach/Erbenhausen. Hier ist zwar einiges in Bewegung, doch noch keine Lösung für den Zuschnitt von Kooperationsräumen absehbar, wie Pfarrer Frank Hammel berichtete.

          Als sehr gelungen befanden alle Synodalen das Angebot einer hybriden Synode – mit Blick auf die derzeitigen Entwicklungen und die langen Wege im Vogelsberg könnte es durchaus nicht die letzte gewesen sein.

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