Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Gerechtigkeit

          Diakonie-Chef: „An einem gerechten Wohlstand arbeiten“

          erllre/istockphoto.com

          Mit zunehmendem Reichtum wachse auch die Armut. Das stellte Diakonie Hessen-Chef Gern fest. Deshalb fordert er: „Es gilt, die Menschen an der Wohlstandsentwicklung fair zu beteiligen."

          Diakonie HessenPfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender Diakonie Hessen

          „Wir müssen feststellen, dass trotz Reichtums Menschen in Armut ausgegrenzt werden“, sagt Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar. „Daher gilt es, an einem gerechten Wohlstand zu arbeiten.“ 

          Mit zunehmendem Reichtum wachse auch die Armut. Die Armutsgefährdungsquote liegt in Hessen bei rund 14 Prozent und ist damit auf einem Höchststand seit der Wiedervereinigung. In Deutschland sind laut Statistischem Bundesamt 20,6 Prozent der Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Gern sagt: „Die von Armut betroffenen Menschen bleiben oftmals stumm und unsichtbar. Armut wird versteckt und verdrängt. Viele von ihnen nehmen am gesellschaftlichen Leben nicht teil und treten damit auch weniger stark in Erscheinung.“ 

           

          „Löhne müssen zum Leben reichen“ 

           

          Für den Diakonie-Chef zeige die hessische Verfassung, wie gerechter Wohlstand ermöglicht werden könne. „Mit Artikel 28 sieht die hessische Verfassung ein Recht auf Arbeit vor. Nur zu gerne würden sich sicherlich die 180.000 in Hessen arbeitslos gemeldeten Menschen darauf berufen.“

          Doch auch wer Arbeit hat, sei mittlerweile nicht mehr vor Armut geschützt. „Es gilt, die Menschen an der Wohlstandsentwicklung fair zu beteiligen. Ihre Löhne müssen zum Leben reichen. Auch dies fordert die Verfassung“, sagt Gern weiter. „Armutslöhne entwürdigen den Menschen und seine Leistung. Wenn wir eine Wirtschaftsordnung im Wohle des ganzen Volkes wollen, müssen wir Chancengleichheit fördern. Die Schere zwischen Arm und Reich darf nicht weiter auseinandergehen.“   

           

          Bezahlbares Wohnen für ein würdiges Leben 

           

          Ein erster Schritt zu mehr Chancengleichheit sei bezahlbares Wohnen. 2014 waren in Deutschland etwa 335.000 Menschen wohnungslos. 39.000 Menschen leben gänzlich auf der Straße, nächtigen in Tiefgaragen, Abbruchhäusern oder auf Abluftschächten – mit steigender Tendenz. Bundesweit fehlen aktuell etwa 400.000 Wohnungen. „Wir müssen alles daran setzen, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Nur so kann man in Würde und Selbstachtung leben“, so Gern. Für Berufstätige sei ein Leben auf der Straße kaum vorstellbar. „Ohne Bargeld, Wohnung, ausreichende Sozialversicherung, Kleidung und Nahrung ist für die Menschen auf der Straße jeder Tag ein Überlebenskampf. Das können sich viele Menschen mit Wohnung und Arbeit kaum vorstellen.“ 

           

          Über das jüngst gestartete Förderprogramm „DRIN“ unterstützt die Diakonie Hessen gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gezielt Projekte, die Armut bekämpfen und Teilhabe fördern. „Wir als Kirche und Diakonie setzen uns für unsere Nachbarn ein – weil Chancengleichheit nicht vom Himmel fällt, sondern organisiert werden muss.“ 

           

           

          Welttag der sozialen Gerechtigkeit 
          Der 20. Februar wurde im Jahr 2009 von den Vereinten Nationen (UNO) als Tag der sozialen Gerechtigkeit bestimmt. An ihm soll die Erinnerung an das Leitbild der sozialen Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft und weltweit wach gehalten werden. Die Oxfam-Studie zur sozialen Ungleichheit hat gezeigt, wie wichtig dieses Anliegen ist. Demnach besitzen die 62 reichsten Menschen der Erde genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen – das sind rund 3,6 Milliarden Menschen. Dass heute ein Prozent der Weltbevölkerung fast die Hälfte des Weltvermögens besitzt und die soziale Ungleichheit in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen hat, wurde auch vom Weltwirtschaftsforum in Davos kritisch bemerkt. Neben der Zunahme der Migration gilt soziale Ungleichheit als Risikofaktor für die Zukunft. 

           

           

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