Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Osterspaziergänge auf Pilgerwegen in Hessen und Nassau

          Ostern erlaufen

          © Hilke Wiegers / fundus-medien.deFoto durch eine Tür, durch die eine Landschaft mit einem blühenden Baum und einem Weg zu sehen ist.Osterspaziergang - durch das Tor ins neu erwachende Leben

          Sattes Grün statt das Grau-Braun des Winters: Auf einem Osterspaziergang lässt sich die Frische der erwachenden Natur einfangen. Dabei lassen sich Wegabschnitte auf Pilgerwegen in Hessen-Nassau entdecken.

          veröffentlicht 05.03.2024

          von Online-Redaktion der EKHN

          Die Energie neuen Lebens in der Natur lässt sich 2024 bei einem Osterspaziergang oder beim Osterpilgern genießen. Bereits der große Dichter und gebürtige Frankfurter Johann Wolfgang von Goethe hat den christlichen Anlass des Osterfestes, das Erwachen der Natur mit dem menschlichen Leben in seinem berühmten Gedicht „der Osterspaziergang“ verknüpft. Der erste Vers dürfte vielen bekannt sein: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…“. In der zweiten Strophe heißt es dann: „Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden.“ Damit signalisiert er, dass die Menschen endlich den Druck und die Sorgen des grauen Winteralltags verlassen - und sich eine neue Fröhlichkeit ausbreitet. Diese neue Frische lässt sich auf vielen Abschnitten auf Pilgerwegen in Hessen-Nassau einfangen.

          Viele Pilgerwege auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) laden zum Pilgern, dem "Beten mit den Füßen", ein. Es umfasst Regionen in Hessen und Rheinland-Pfalz. Auch ein bekannter Pilgerweg wie der Jakobsweg führt durch das Kirchengebiet bis ins spanische Santiago de Compostela. Dabei wurde der Abschnitt, der durch Frankfurt am Main führt, barrierearm gestaltet. Andere Wege widmen sich einer christlichen Persönlichkeit oder einem Thema wie beispielsweise der Lutherweg, der Elisabethpfad oder der Vater-Unser-Meditationsweg. 

          Pilgerkarte mit den wichtigsten Pilgerwegen in und um Hessen

          Die Pilgerkarte "Pilgern in und um Hessen" zeigt den Verlauf der wichtigsten Pilgerwege. Außerdem werden darauf die Besonderheiten der überregionale Wege beschrieben, beispielsweise für den Elisabethpfad, den Lutherweg 1521, die Bonifatiusroute, die verschiedenen Jakobswege sowie die europäische Kulturroute "Hugenotten- und Waldenserpfad". Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) haben die Übersichtskarte über die Pilgerwege in ihren Kirchengebieten herausgegeben. 

          Biblischer Weinpfad

          In Rheinhessen bei Partenheim wurde 2009 ein biblischer Weinpfad eröffnet. Der Weg führt an mehreren Tafeln vorbei, auf denen Bibeltexte und Bilder zum Thema Wein zu sehen sind. Der Weg erstreckt sich zwischen dem Bergshäuschen und dem Himmelsberghäuschen in der Partenheimer Gemarkung. Ein Teil der Wegstrecke führt auch am Jakobsweg entlang.

          Zwischen Mainz und Fulda schlängelt sich 175 Kilometer lang die Route des Bonifatius. Diese Strecke dient wieder als Pilgerweg. Sie erinnert an den Leichenzug des Bonifatius 754 und beginnt bei der St. Johanniskirche in Mainz. Zu Lebzeiten hatte er vor allem in Hessen und Thürigen die Menschen zum Christentum bekehrt.

          Ein 84 Kilometer langer Pilgerwanderweg, "Camino Incluso", wurde von Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrer*innen als inklusives Pilgerprojekt entwickelt. Vom Bahnhof Bensheim-Auerbach führt er zur Jesuitenkirche in Heidelberg. Eröffnung war im Oktober 2021.
          Zeichen: ein gelbes Pilgersäckchen.

          Die drei Elisabethpfade gehören zu den bekanntesten Pilgerwegen in der Kirchenregion. Sie führen von verschiedenen Himmelsrichtungen - von Frankfurt, Eisenach und Köln - nach Marburg zum Grab der Heiligen Elisabeth.

          Der 137 Kilometer lange Pilgerweg beginnt in Idar-Oberstein und führt über Orte, die mit dem Leben der Heiligen verbunden sind, bis zum Rüdesheimer Stadtteil Eibingen, wo noch heute ihre Reliquien verehrt werden.

          Der Hugenotten- und Waldenserpfad  greift einen wichtigen Teil der evangelischen Kirchengeschichte auf:  Der Weg folgt den Fluchtwegen der protestantischen Hugenotten und Waldenser, die Ende des 17. Jhdts. ihre französische und italienische Heimat vor Verfolgung verlassen mussten. Der Pilgerweg will das historische Kulturerbe der Hugenotten und Waldenser bewusst machen. Von den 2000 Kilometern Gesamtlänge liegen etwa 600 bis 800 Kilometer in Hessen, mit und ohne Wegschleifen.

          Fast geriet er in Vergessenheit, der uralte Pfad, auf dem Romwallfahrer und Jakobspilger von Bingen nach Worms wanderten. Doch dann wurde der Weg neu entdeckt. Eine Schleife des Weges führt an der ehemaligen Wallfahrtskirche in St. Johann vorbei, an deren vier Altären die Pilger einst beteten. Unterwegs erwarten den Wandernden historische Dörfer und Städte sowie abwechslungsreiche Landschaften. Gerade die Strecke in Rheinhessen lädt außerdem mit kulinarischen Köstlichkeiten und hervorragenden Weinen zur Erholung ein.

          Ein 15 km langer Abschnitt vom Stadtzentrum Frankfurts am Fluss Main entlang wurde in vielen Bereichen barrierefrei gestaltet. Er startet an der St. Leonhardskirche in der Innenstadt, führt am südlichen Mainufer zur Justinuskirche in Höchst. Die Wegoberfläche wurde für Rollstuhlfahrer gut befahrbar gestaltet, für blinde Menschen sind taktile Orientierungspunkte vorhanden und Menschen mit Lernschwierigkeiten können rund um den Pilgerweg die Angebote nutzen. Eine App informiert über Sehenswürdigkeiten und bietet geistliche Impulse. 

          Der Laurentiuspfad ist 22 Kilometer lang und startet an der Laurentiuskirche in Arnoldshain. Dann führt er über Dorfweil und Merzhausen bis nach Usingen zur dortigen Laurentiuskirche. Dabei passieren die Pilger insgesamt fünf Kirchen, wo sie ihren Pilgerpass mit Stempeln anreichern können.

          Der Pilgerweg im Hochtaunus bietet außerdem eine Besonderheit: Auf dem Weg liegen viele markante geschichtliche Orte. So gibt es gerade bei Merzhausen mehrere Bombentrichter aus dem Jahr 1944. Darauf hinweisen sollen 20 QR-Codes auf kleinen Tafeln. Mit dem entsprechenden QR-Code können die Pilger dann über ihr Smartphone Hintergründe zur Entstehungsgeschichte ihrer näheren Umgebung erfahren. 

          Die Worte Martin Luthers "Hier stehe ich und kann nicht anders" stehen bis heute für ein großes, kirchengeschichtliches Ereignis auf dem Reichstag in Worms 1521 - auch wenn der Reformator seine Aussage damals anders formuliert haben soll. Vor dem Kaiser hatte sich Martin Luther geweigerte, seine Thesen zu widerrufen. Damit hatte jeder das Recht, Luther an Rom auszulieferen, er war also in Gefahr. Der Lutherweg 1521 erinnert an dieses Ereignis und orientiert sich in seinem Verlauf an der Reiseroute Martin Luthers zum Reichstag nach Worms und zurück auf die Wartburg bei Eisenach. Zu den Stationen gehören neben Worms auch Frankfurt am Main, Friedberg, Grünberg, Alsfeld, Bad Hersfeld, Oberellen, Ziel ist die Wartburg. 2023 wurde eine Wegstrecke in Thürigen ergänzt: Eine Schleife führt von Möhra bis zum abgelegenen Glasbachgrund. Der dortige historische "Tatort" erinnert an die vorgetäuschte Enführung Martin Luthers. Anschließend wurder er auf der Wartburg bei Eisenach versteckt und übersetzte dort das Neue Testament ins Deutsche. 

          Zwischen Eisleben, der Geburts- und Sterbestadt Martin Luthers, und Wittenberg, dem Zentrum der Reformation, liegt der Lutherweg. 34 Stationen verbindet der 410 Kilometer lange reformatorische Pilgerweg durch die Evangelisch Kirchenprovinz Sachsen und die Evangelische Kirche Anhalts.
          In Hessen und Rheinland-Pfalz orientiert sich der Lutherweg an der Reiseroute Martin Luthers zum Reichstag nach Worms und zurück zur Wartburg. 

          Die Mainkirchenroute zwischen Rumpenheim, Dörnigheim und Dietesheim lädt zum Wandern und Fahrradfahren ein. Entlang beider Mainufer verbinden Fuß- und Fahrradwege drei Kirchen. Die Gesamtlänge der Route beträgt 19 Kilometer. Sie ist bequem in zwei Stunden mit dem Fahrrad zu bewältigen. Der Main lässt sich über die Kesselstädter Schleuse, die beiden Fähren von Dörnigheim und Rumpenheim, sowie den Fechenheimer Steg überqueren.

          Zu einem ökumenischen Meditationsweg laden die evangelische und katholische Gemeinde in Mainz-Finthen ein. An den neun Stationen finden sich Verse aus Psalmen, Gedanken von Dietrich Bonhoeffer, Don Bosco oder Jochen Klepper. Der drei Kilometer lange Rundweg ist so gestaltet, dass er an jeder Stelle begonnen und beendet werden kann. Außerdem kann er mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahren werden.

          Tafeln informieren am Missionsweg Nord-Nassau über die Missionare aus der Region. So reiste August Theis aus Haiger im Jahr 1903 nach Sumatra, um dort den Menschen die frohe Botschaft der Bibel zu vermitteln.
          Der Weg führt von der Evangelischen Kirche in Liebenscheid über Rabenscheid und Langenaubach nach Haiger. Er folgt größtenteils dem Rothaarsteig.

          Der Ökumenische Pilgerweg St. Jost im Fischbachtal im Odenwald ist 22 Kilometer lang und führt von der St. Johannes der Täufer-Kirche in Niedernhausen über Neunkirchen und dem Lichtenberger Schloss wieder zurück zur Täuferkirche.

          Der 30 Kilometer lange Pilgerweg im Rheingau führt von Kloster Eberbach mit mehreren spirituellen Stopps bis zur Marienkirche in Rüdesheim-Aulhausen. Die Strecke lädt ein, die Klöster und Kirchen auf sich wirken zu lassen, die vom Glauben der Menschen erzählen.

          Vaterunser-Meditationsweg in Höchst: In Höchst/Odw. gibt es einen Pilgerweg mit mehreren Stationen zum Vaterunser. Dieser Weg beginnt im Park des Klosters Höchst und verläuft ungefähr 2,5 km am Waldrand entlang und führt schließlich zurück zur Klosterkirche. Die acht Bitten des Vaterunsers sind am Wegrand mit Holzskulpturen dargestellt.

          zum Vaterunser-Meditationsweg in Höchst

           

           

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