Nachbarschaftsraum Homberger Land feiert mit elf Gemeinden, vielen Kindern und bei bestem Sommerwetter gemeinsamen Gottesdienst
Was es für Gemeinschaft braucht
07.09.2023 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Kirche ist auf dem Weg: In Zeiten großer Umbrüche sucht die Kirche Möglichkeiten sich mit zu verändern, um für die Menschen dazubleiben, um Gemeinschaft vor Ort zu leben, um ihr Hauptanliegen, die Botschaft Gottes zu verkündigen, weiter auszufüllen. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und damit auch im Evangelischen Dekanat Vogelsberg bilden sich in diesem Jahr Nachbarschaftsräume. Einer davon wird „Homberger Land“ heißen und neben der Kirchengemeinde Homberg/Ohm werden zehn weitere Kirchengemeinden (Deckenbach-Höingen, Schadenbach, Büßfeld, Maulbach, Erbenhausen, Appenrod, Dannenrod, Ober-Ofleiden/Gontershausen, Nieder-Ofleiden, Haarhausen) dem Zusammenschluss angehören.
Nun feierten alle Gemeinden zusammen ihren ersten gemeinsamen Gottesdienst – bei strahlendem Sommerwetter am Homberger Schloss. Die fast dreihundert Besucherinnen und Besucher lernten bei der Gelegenheit nicht nur ihre Nachbarschaftsgemeinden kennen, sondern auch das Ferienprojekt „Kindererlebnistage“ und die 27 neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden, die sich aus allen Gemeinden gemeinsam auf den Weg machen. Alle beteiligten Pfarrpersonen gestalteten den Gottesdienst gemeinsam mit dem Posaunenchor Maulbach unter der Leitung von Frank Dörr und dem Team der Kindererlebnistage.
Für diese Tage hatte sich das Verkündigungsteam im Homberger Land (Pfarrer Michael Koch, Pfarrer Ingmar Bartsch, die scheidende Pfarrerin Melanie Pflanz, Pfarrvikar Marvin Lösch, Gemeindepädagogin Antje Borgerding und Kantorin Christine Geitl) gemeinsam mit einer ganzen Reihe Ehrenamtlicher und den teilnehmenden Kindern den Fragen zum Thema „Was braucht Gemeinschaft“ gestellt. Antworten haben sie in bekannten biblischen Geschichten gefunden, die sie im Gottesdienst präsentierten: Die Geschichte von Zachäus, dem Zöllner, den keiner mochte, zeigte, dass es Freude und Freunde macht, ehrlich zu sein und zu verzeihen. Die Heilung des Gelähmten, den vier Freunde zu Jesus bringen, steht für gegenseitiges Helfen und Zusammenhalt. Die Speisung der 5000 schließlich macht deutlich, dass man viel erreichen kann, wenn man nicht nur an sich denkt, wenn man teilt und vertraut. Die Kinder erzählten ihre Geschichten sehr lebhaft und hatten in den Erlebnistagen in den Ferien auch Comics hergestellt und den Baum des Zachäus gebastelt.
Pfarrer Ingmar Bartsch hieß zum Abschluss des Gottesdienstes die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden im Nachbarschaftsraum willkommen. Er und seine Teammitglieder freuen sich darauf, die jungen Menschen bis zu ihrer Konfirmation zu begleiten.
Die Pfarrerin und die Pfarrer rahmten die Präsentation der Kinder mit Erläuterungen ein, die Gemeinde sang passende Lieder dazu, die neuen Konfis wurden herzlich aufgenommen. „Der Tag könnte nicht schöner sein“ – damit hatte Pfarrer Michael Koch die Menschen am Schloss zu Beginn des Gottesdienstes begrüßt und damit sicher nicht nur den strahlenden Sonntagmorgen gemeint, sondern auch das Gefühl von Gemeinschaft, das über dem Gelände schwebte. Den Veränderungsprozess in der Kirche könne man mit Bedauern wahrnehmen, meinte der Pfarrer, doch das Jammern behindere die Motivation und die Freude auf Veränderung. Wichtig sei vielmehr, um was es wirklich gehe: „Die Gewissheit, dass es um Gott geht, nicht um Strukturen und Geld um Gebäude. Einzig und allein, weil wir den Menschen die beste Botschaft der Welt erzählen möchten, sind wir Kirche.“
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