Sonntagsgedanken

Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

Mit ihren Sonntagsgedanken geben uns Menschen aus dem haupt- oder ehrenamltichen Verkündigungsdienst im Dekanat Vogelsberg jede Woche einen Impuls mit ins Wochenende. Heute: Martin Reibeling, Prädikant in der EKHN und stv. Präses der Dekanatssynode Vogelsberg

18.08.2023 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

So lautet die Losung für den morgigen Sonntag.

- Ob Gott wusste, was er damit auslöst? Es werde Licht? - Nun, es gibt ab diesem Satz, seit diesem Ereignis, welches Mose im Buch Genesis notiert hat, einen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Und dieser Unterschied ist gewaltig. Alle Lebewesen spüren seit diesem Zeitpunkt, auch noch heute in unserer modernen Welt, den Unterschied zwischen Tag und Nacht. Zwischen der Wärme am Tag und der Kälte in der Nacht. Einige von uns möchten gerne die Nacht zum Tag machen. Andere fürchten sich in der Nacht. Einige Tiere sind nachts munterer und erkunden die Dunkelheit. Das große Leben spielt sich am Tag ab. Was würden wir machen, wenn es kein Licht gäbe? Im Lauf der Jahrhunderte wurden immer neue Lichtquellen entdeckt, erdacht und erfunden. Heute können wir uns kaum vorstellen ohne Licht zu sein. Wir müssen, wenn wir nachts die Sterne sehen wollen, besonders dunkle Landstriche aufsuchen, da die Lichtverschmutzung das sonst nicht möglich macht. Lichtverschmutzung? – Eigentlich ist doch Licht etwas Schönes, etwas Warmes, wie kann denn das Licht etwas verschmutzen? „Verschmutzung“ ist doch negativ besetzt. So wird Licht zu etwas Schlechtem? Ob Gott das wollte, als er sagte: „Es werde Licht“? Nein – natürlich nicht, denn das Licht tut gut. Es wärmt, Licht ist Leben, es hebt die Stimmung und lässt Pflanzen wachsen und blühen. Licht sorgt für Wachstum und Ernte, da sonst alles verkümmert. Ich stelle nicht die Evolution und Erdgeschichte in Frage. Aber ist der Gedanke nicht schön, dass uns vielleicht eine höhere Macht das Licht geschenkt hat, damit wir leben und uns wohl fühlen. Damit das Leben blüht und gedeiht, sich alles entwickelt, wächst und Früchte bringt? Uns eine Macht beschenkt, die das nicht aus Profit und Gewinnstreben macht, sondern einfach so, um uns und allen Lebewesen Gutes zu tun.
Wir können diese gute Tat dankbar annehmen und es kostet nichts. Aber nicht immer ist das, was nichts kostet auch nichts wert. Wir sollen und dürfen darum „wertschätzen“ was uns geschenkt ist. Licht ist dabei nur ein Teil des Geschenkes. Ich wünsche Ihnen gute Gedanken, wenn Sie suchen, finden, entdecken und dann vielleicht sehen was uns noch alles geschenkt ist. Und vielleicht lächeln sie dann, wenn Sie etwas gefunden haben oder den nächsten Lichtstrahl sehen. Einen gesegneten Sonntag für Sie.