Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Ein Leben für die Kirche: Engagierter Mitarbeiter blickt auf prägende Karriere zurück – Weiterhin als Prädikant tätig

          Norbert Kelbassa verabschiedet sich nach 42 Jahren im Dekanat Vogelsberg in den Ruhestand

          Patricia Luft

          Am 1. September 1982 begann Norbert Kelbassa seine langjährige und prägende Tätigkeit im Evangelischen Dekanat Vogelsberg. Nach beeindruckenden 42 Jahren verabschiedet sich der engagierte Mitarbeiter nun in den wohlverdienten Ruhestand.

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          Norbert Kelbassa, der sein gesamtes Berufsleben der Kirche gewidmet hat, blickt auf eine bemerkenswerte Karriere zurück, die geprägt war von Engagement, Leidenschaft und Überzeugung. Bereits von 1978 bis 1982 war er im Jugendkreis der Kirchengemeinde Mainz-Breckenheim tätig, bevor er ins Dekanat Vogelsberg wechselte und dort viele Jahre im Gemeindepädagogischen Dienst (GPD) aktiv war. „Auch nach 30 Jahren sagen heute noch Leute zu mir, wie großartig die Freizeiten damals waren. Das ist ein so tolles Feedback, ich habe bis heute noch Kontakt zu manchen Teamern“, berichtet Kelbassa stolz über seine Zeit in der Jugendarbeit, in der er zahlreiche Freizeiten, oft in Norwegen, organisierte. Er betont dabei vor allem die Bedeutung von Vorbildfunktion und gemeinsamen Lernprozessen: „Jugendliche haben bei unseren Freizeiten gelernt, dass manches auch anders laufen kann, als sie es von daheim kennen. Ich muss mit gutem Beispiel vorangehen, denn voneinander lernen ist so wichtig.“

          Wechselnde Aufgaben und Engagement

          Seit 2012 war Kelbassa nicht mehr im GPD tätig, widmete sich stattdessen intensiv neuen Aufgaben. Besonders hervorzuheben ist seine Rolle als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV), die er von 2000 bis heute innehatte. Zudem war er seit 2012, für drei Wahlperioden, Mitglied der Gesamtmitarbeitervertretung (GMAV). In diesen Funktionen setzte er sich stets für die Interessen der EKHN-Mitarbeitenden sowie der rund 750 Mitarbeitenden im Dekanat Vogelsberg ein, zu denen unter anderem Erzieher, Dekanatsmitarbeitende, Angestellte in den Kirchengemeinden, in der Hauswirtschaft, Küster, Verwaltung, Pädagogen, Kirchenmusiker oder Chorleiter zählen. „Es war immer ein vertrauensvolles Miteinander. Es geht nichts über eine gute Kommunikation, am besten persönlich“, so Kelbassa.

          Entscheidung für den kirchlichen Dienst

          Norbert Kelbassa, gebürtig aus Nordrhein-Westfalen, entschied sich bereits frühzeitig für den kirchlichen Dienst. „Ich wollte damals ganz bewusst zur Kirche“, erinnert sich Kelbassa. „Und ich bin bis heute dankbar, dass ich da auch immer dabei war.“ Nach einer Ausbildung zum Erzieher in Wiesbaden war er Jugendleiter in der Kirchengemeinde Bretzenheim in Mainz. Unter Karl-Heinz Botte und Dekan Walter Möller wurde 1982 eine Stelle als Dekanatsjugendwart im Dekanat Alsfeld errichtet und mit Norbert Kelbassa besetzt. Seine Aufgaben umfassten unter anderem den Aufbau der evangelischen Jugendarbeit, die Durchführung von Jugendabenden, jährlichen Dekanatsjugendfreizeiten sowie den Dekanatsjugendtag.

          Zu seinen vielfältigen Aufgaben im Dekanat gehörten neben der Jugendgruppenarbeit in den Dekanatsgemeinden auch Schulungen für ehrenamtliche Mitarbeitende, Jugendbildungsarbeit, die Mitwirkung bei der Konfirmandenarbeit und die Gestaltung besonderer Gottesdienste. Zudem unterrichtete er von 1993 bis 2000 evangelische Religion an der Mittelpunktschule Romrod und etablierte das Projekt „Schulnahe Kinder- und Jugendarbeit“.

          Dank und Anerkennung bei der Abschiedsfeier

          In seiner Abschiedsrede bei seiner Abschiedsfeier im Dorfgemeinschaftshaus in seinem Heimatort Zell bedankte sich Kelbassa bei den zahlreich erschienenen Wegbegleitern, Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen, die ihn während seines Berufslebens unterstützt haben – vor allem aber dankte er seiner Familie, seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Er hob hervor, wie wichtig es war, gemeinsam neue Projekte und Ideen umzusetzen und dabei immer das Wohl der Zielgruppen im Blick zu haben. Kelbassa zeigte sich sehr dankbar für die gemeinsame Zeit und die geschaffenen Erinnerungen und betonte die Bedeutung von Teamarbeit und Zusammenhalt.

          In ihrer Abschiedsrede an diesem Abend hob Luise Berroth, stellvertretende Dekanin im Evangelischen Dekanat Vogelsberg, die außergewöhnlichen Leistungen und den unermüdlichen Einsatz von Norbert Kelbassa hervor. Berroth betonte, dass es schwer sei, in wenigen Worten die immense Bedeutung von Norbert Kelbassas Wirken zu beschreiben, das sich über Jahrzehnte erstreckt und verschiedene Facetten der Jugendarbeit umfasst. Kelbassa war bekannt für seine Vielseitigkeit und Innovation. Er setzte sich nicht nur in der klassischen Jugendarbeit und dem Religionsunterricht ein, sondern prägte auch die Erlebnispädagogik und die schulnahe Kinder- und Jugendarbeit. Besonders hervorgehoben wurde seine Rolle als „Mr. Sozialraumorientierung“ und „Mr. Vernetzung“, der stets neue, zukunftsweisende Konzepte professionell und nachhaltig umsetzte. Berroth lobte Norbert Kelbassas Gelassenheit und innere Ruhe, die es ihm ermöglichen, selbst in schwierigen Situationen Ruhe und Zuversicht auszustrahlen. Diese Eigenschaften hätten viele Menschen, von Kindern über Jugendliche bis hin zu Kollegen, inspiriert und gestärkt. Sie bezeichnete ihn als einen „freundlichen Fels in der Brandung“ und einen „Quell der Gelassenheit und Zuversicht“.

          Trotz seines Ruhestands wird Kelbassa der Kirche weiterhin als Prädikant erhalten bleiben, eine Aufgabe, die er mit großer Freude ausübt. Er wird dafür regelmäßig angefragt, zum Beispiel im Kirchspiel Billertshausen, in Eifa oder Altenburg.

          Blick in die Zukunft der Kirche

          Angesichts der aktuellen Herausforderungen für die Kirche sieht Kelbassa die Notwendigkeit von Veränderungen und neuen Strukturen: „Wir müssen neu strukturieren, weil wir immer weniger Menschen werden, auch immer weniger Hauptamtliche“, sagt er. Prozesse und die Verwaltung müssten vereinfacht und digitalisiert werden. „Wir brauchen in der EKHN eine Strukturierung, die für alle Ebenen gilt und eine Verbesserung von Abläufen, viele Vereinheitlichungen.“ Auf Gemeindeleben hingegen bräuchte es, so Kelbassa, so viel Individualität wie möglich, denn „jede Gemeinde kann etwas anderes“. Man müsse jeden Nachbarschaftsraum einzeln betrachten und schauen, was der Bedarf sei. „EKHN2030 ist notwendig, aber herausfordernd. Dafür ist ein sehr großes Umdenken nötig“, findet Kelbassa. Auch die bis heute anhaltenden Herausforderungen der Corona-Pandemie sieht er als eine wichtige Aufgabe für die Kirche: „Es ist wichtig, das Miteinander nach Corona wieder in den Vordergrund zu stellen und dass Menschen wieder sinnvoll und unkritisch miteinander umgehen.“

          Reflexion über das Berufsleben

          Rückblickend auf seine berufliche Laufbahn sagt er: „Ich habe meine Arbeit immer sehr gerne gemacht und es war mir immer eine Herzensangelegenheit. Es war für mich nie bloß ein Job und nur Arbeit, sondern immer eine Überzeugung.“ Er betont zudem die Bedeutung der kontinuierlichen Reflexion und Anpassung der eigenen Arbeit: „Es ist wichtig, sich und seine Arbeit regelmäßig zu evaluieren und darauf zu schauen, passt das noch zu mir?“

          Norbert Kelbassa ist dankbar für die Erfahrungen und die Möglichkeiten, die ihm sein Berufsleben geboten hat. „Ich glaube, ich habe alles richtig gemacht. Ich konnte viel mitgestalten. Ich bin davon überzeugt, dass nichts im Leben durch Zufall passiert. Es hat mich oft herausgefordert, aber ich bin nie stehen geblieben. Ich habe immer viel dazugelernt. Man muss es wollen, sich mit Neuem zu beschäftigen. Man muss immer bereit sein, sich auf Neues einzulassen.“

          Mit seinem Engagement und seiner Leidenschaft hat Norbert Kelbassa das Evangelische Dekanat Vogelsberg nachhaltig geprägt. Seine wertvolle Arbeit und sein Einsatz für die Gemeinschaft werden noch lange in Erinnerung seiner Kolleginnen und Kollegen bleiben und nachwirken. Das Dekanat dankt ihm von Herzen für seine jahrzahnte langen treuen Dienste und wünscht ihm für den Ruhestand alles Gute und Gottes Segen.

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