Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Veranstaltungsreihe der des Evangelischen Dekanats Vogelsberg und der Katholischen Erwachsenenbildung

          „ojfn weg“ – auf den Spuren jüdischen Lebens im Vogelsberg

          Auf die Spuren jüdischen Lebens im Vogelsberg machen sich Cordula Otto, Holger Schäddel und Aegidius Kluth. Sie laden im Rahmen von vier Veranstaltungen Interessierte dazu zu ein, sich mit ihnen auf den Weg zu begeben.

           

          Veranstaltungsreihe der des Evangelischen Dekanats Vogelsberg und der Katholischen Erwachsenenbildung startet mit Konzert im September – Vorverkauf startet am 14. Juli

          ALSFELD/VOGELSBERG (pm). Jüdisches Leben hatte im Vogelsberg eine lange Tradition. Straßennamen, Stolpersteine, Gebäude oder Gebäudereste, jüdische Friedhöfe und nicht zuletzt die vielen Landsynagogen erinnern daran, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bis zu Beginn der Nazizeit in der Gesellschaft präsent waren, den Alltag lebten, selbstverständlich Mitglieder der Gemeinschaften waren. Die Vertreibung und systematische Ermordung der jüdischen Menschen setzte all dem ein schreckliches Ende.

          Auf die Spuren jüdischen Lebens im Vogelsberg macht sich nun ein Team des Evangelischen Dekanats Vogelsberg und der Katholischen Erwachsenenbildung: Cordula Otto, Holger Schäddel (beide vom Evangelischen Dekanat) und Aegidius Kluth (von der Katholischen Erwachsenenbildung) laden im Rahmen von vier Veranstaltungen Interessierte dazu zu ein, sich mit ihnen auf den Weg zu begeben. Mit dem Jiddischen Begriff „ojfn weg“ titelt die Reihe dementsprechend, und dass sie im September stattfinden soll, ist kein Zufall, wie Cordula Otto berichtet: „Zum einen begehen wir in dieser Zeit bundesweit die Interkulturelle Woche (IKW), in die dieses ökumenische und interreligiöse Projekt sehr gut hineinpasst. Zum anderen liegen in dem Zeitraum unserer Veranstaltungsreihe vom 13. bis zum 28. September drei bedeutende jüdische Feiertage, nämlich Rosh Hashana, das jüdische Neujahrsfest, Jom Kippur, das Versöhnungsfest, und Sukkot, das an die Flucht aus Ägypten erinnert.“

          Dass der Vogelsberg sich als komplette Region für Betrachtungen zum Judentum eignet, liegt für das Organisationsteam auf der Hand: Durch den Förderverein zur Geschichte des Judentums im Vogelsberg e.V. wurden bereits viele Informationen zu diesem Thema gesammelt und veröffentlicht, es gibt museale Strukturen wie das Haus Speier, das in Angenrod vom Verein Gedenkstätte Angenrod e.V. betrieben wird. Es gibt verschiedene Landsynagogen, die wiederentdeckt und auf verschiedene Art und Weise genutzt werden, und es gibt den Judenpfad. Diese Vielfalt wollen Otto, Schäddel und Kluth bespielen: „Diese Bandbreite macht deutlich, welche Bedeutung das jüdische Leben im Vogelsberg hatte“, erläutert Kluth: „Sozial, wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich: Jüdische Menschen haben das Leben mitgestaltet – ihre lange Anwesenheit im Vogelsberg hat noch immer Einfluss, wenn auch unbemerkt, beispielsweise in der Sprache: ‚Massel, meschugge, koscher‘, um nur einige Beispiele zu nennen.“ Sich dies zu vergegenwärtigen und auch auf das unmenschliche, gewaltsame Ende dieser Kultur hinzuweisen, sei in den heutigen Zeiten, in denen Antisemitismus wieder verstärkt in Erscheinung tritt, geboten und bitternötig, finden die drei, die ein sehr abwechslungsreiches Programm zusammengestellt haben: „Die Vielfalt der Orte erlaubt uns auch eine Vielfalt des Angebots“, bringt Schäddel es auf den Punkt: Die Reihe startet am 13. September mit einem Geschichtserlebnis-Angebot im Haus Speier in Angenrod. Hier wurden 1942 die acht letzten jüdischen Anwohner festgesetzt und von dort aus verschleppt und ermordet. Claudia Legatis und Joachim Legatis gestalten diese ungewöhnliche Geschichtsstunde.

          Am 22. September lädt Joachim Legatis zum Wandern auf dem Judenpfad ein, hier auf einer Rundstrecke ausgehend von der ehemaligen Synagoge in Ulrichstein.

          Der 28. September ist dann zweigeteilt in eine Gesprächsrunde in der Alten Synagoge Kestrich, an der sich Menschen beteiligen, die aus verschiedensten Kontexten heraus mit dem Judentum im Vogelsberg zu tun haben, darunter der Architekt Josef Michael Ruhl, Ernst-Uwe Offhaus vom Verein Historisches Feldatal und Daniel Kempin, Kantor der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main. Er wird dann den zweiten Teil des Abends bestreiten und um 19:30 in der Kestricher Synagoge ein Konzert geben. Dafür startet der Vorverkauf am Freitag, 14. Juli. Die Karten für 12 Euro gibt es in den Buchhandlungen Lesenswert (Alsfeld) und Lesezeichen (Lauterbach).

          Die Reihe wird gefördert von den veranstaltenden Institutionen sowie dem Bundesprojekt Demokratie leben! und der Interkulturellen Woche.

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