Kantorin Claudia Regel über die Pfingstmusiktage im Jubiläumsjahr
Tage voller Herzblut und Begeisterung
Regel15.05.2024 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das Interview führte Traudi Schlitt.
Frau Regel, eine Veranstaltungsreihe wie die Pfingstmusiktage kann man nicht alleine stemmen. Welches Team steht Ihnen zur Seite?
Claudia Regel: Der engere Kreis besteht aus dem vierköpfigen Vorstand des Fördervereins, dazu noch Jutta Heß (KV-Vorsitzende Lauterbach) und Pfarrerin Dorothea Göbel (in der Kirchengemeinde Lauterbach die für Kirchenmusik zuständige Pfarrerin). Dazu kommt noch der Helferkreis aus Ehrenamtlichen, die z.B. Flyer und Plakate verteilen und am Pfingstwochenende viele Aufgaben übernehmen. Das Gemeindebüro unterstützt natürlich auch sehr!
War die Kirchengemeinde von Anfang an involviert und welchen Einfluss hat sie auf die Pfingstmusiktage?
In den ersten drei Jahren fanden die Pfingstmusiktage in einer Kooperation des Vereins „circus musicus“ und der Evangelischen Kirchengemeinde Lauterbach statt. 1976 wurde der Gottesdienst am Pfingstsonntag in das Festivalprogramm mit aufgenommen. Im selben Jahr trat die Kirchengemeinde erstmals als Veranstalterin des Festivals in Erscheinung, was bis heute so geblieben ist.
Musikalisch lag und liegt die Auswahl in den Händen der Kirchenmusikerinnen – früher Karin Sachers und seit vierzehn Jahren ich – und ihres Teams.
Die PMT sind Garant für ausverkaufte Häuser. Woher kommt das Ihrer Meinung nach?
Von „Garant“ würde ich nicht sprechen. Unsere Veranstaltungen sind in den vergangenen Jahren gut besucht und, ja, manche auch ausverkauft. Ich glaube, das hängt mit dem Bekanntheitsgrad der jeweiligen Künstler und Ensembles zusammen, aber auch mit der Attraktivität des jeweiligen konkreten Konzertprogramms. Bei VOCES8 zum Beispiel kommen auch etliche Leute von weiter her, eben weil das Ensemble so bekannt ist und einen großen Fankreis hat.
Also locken die PMT auch Gäste von außerhalb des VB an?
Auf jeden Fall! Auch wenn wir nicht Ensembles wie VOCES8 da haben, die eben eine ganz besondere Strahlkraft haben, kommen doch auch etliche Besucherinnen und Besucher von außerhalb der Region. Da sind etliche treue „Stammgäste“ dabei, aber auch einige, die die Pfingstmusiktage neu entdecken.
Welche Bedeutung haben die PMT für den kulturellen Bereich in der Region?
Die Pfingstmusiktage sind ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Angebots in der Region. Zumal diese Vielfalt an Musik in einem eng begrenzten Zeitraum schon auch was Besonderes ist. Wir möchten mit den Pfingstmusiktagen auch zeigen, wie viel tolle kulturelle Arbeit im ländlichen Raum möglich ist. Die Kombination von schöner Umgebung und hochkarätiger Musik kann einen Teil dazu beitragen, die Attraktivität der Region zu zeigen.
50 Jahre sind ja ein langer Zeitraum, in dem sich vieles verändert. Was hat sich bei den Pfingstmusiktagen getan?
Wir sind dem ursprünglichen Konzept weitgehend treu geblieben. Doch seit 2010 gibt es am Sonntagnachmittag das Familienkonzert. Damit wollen wir auch das jüngste Publikum in Kontakt mit den Pfingstmusiktagen und mit Konzerten ganz allgemein bringen. Wir freuen uns sehr, dass das Publikum trotz aller Herausforderungen wie der Ausfall kultureller Veranstaltungen während der Pandemie oder der Inflation nach wie vor sehr interessiert ist und offen für Neuentdeckungen. Gleichzeitig freuen sich die Gäste, wenn beliebte Künstler erneut nach Lauterbach kommen.
Gibt es eine Veranstaltung, die in den letzten Jahren Ihr persönliches Highlight war?
Ich finde es ganz schwierig, da etwas Bestimmtes herauszugreifen. Es sind sehr unterschiedliche Veranstaltungen - von kammermusikalischer Besetzung bis hin zur Opulenz des Festlichen Pfingstkonzerts, von eher intellektuellen Angeboten (wie dem „Dekalog“ von Gerhard Müller-Hornbach) bis hin zu den kabarettistischen Programmen, wie in diesem Jahr z. B. von William Wahl.
Auf welche Veranstaltung freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?
Wie in jedem Jahr freue ich mich auf das ganze Festival. Auf die tolle Musik, aber auch auf das freundliche und herzliche Miteinander im Team. Ich finde, das Herzblut und die Begeisterung, die die vielen Ehrenamtlichen im Vorfeld und während der Pfingstmusiktage einbringen, um „ihr“ Festival realisieren zu können: Das prägt doch sehr die Atmosphäre in Lauterbach und überträgt sich auf unsere Gäste - Künstler wie Besucher.
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