Evangelisches Dekanat Vogelsberg

Angebote und Themen

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          Sonntagsgedanken

          Die Erkenntnis am Rande der Welt

          Mit ihren Sonntagsgedanken geben uns Menschen aus dem haupt- oder ehrenamltichen Verkündigungsdienst im Dekanat Vogelsberg jede Woche einen Impuls mit ins Wochenende. Heute: Thomas Ruppert, Prädikant

           

           

          Kalendarisch gesehen ist nun seit Freitag der Sommer vorbei und damit auch fast überall die Ferien. Im Alltag wird man vielleicht noch mal kurz über den Urlaub sprechen, doch sehr schnell werden diese Momente der Erinnerung verschwinden, da die Gewohnheiten sowie die Verpflichtungen den Alltag dominieren werden.

          Da stellt sich die Frage, ob man die Urlaubszeit hat nutzen können, um etwas Ruhe für sich und sein Leben zu finden und auch über sein Leben nachzudenken?

           

          Dazu fällt mir das Buch mit dem Titel „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky ein. Der Autor geht in diesem Buch der Frage nach, ob sein Protagonist John ein erfülltes Leben führt oder ob er in einem Hamsterrad steckt, ohne es zu merken. John verfährt sich im Urlaub hoffnungslos. Gerade als er aufgeben möchte, kommt er durch Zufall zum Café der Fragen. Die findet er direkt auf der Speisekarte:

           

          Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?

           

          Anschließend kommt er mit der Bedienung des Cafés ins Gespräch und taucht ein in die Welt der Selbstreflektion. Gerade in einer solchen Situation, wie John sie in dieser Geschichte erfährt, ist man der Frage ganz nahe, was es zum wirklichen Leben, zu einem erfüllten Leben braucht. Zum wirklichen Leben gehört auch die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, nach innerem Frieden sowie einer Perspektive für die Zukunft.

           

          Was kann uns diese Erfüllung geben, nach der wir uns so sehr sehnen?

          Ich denke hierbei an die Begegnung und das Gespräch mit Jesus und der Samariterin am Brunnen. Jesus kommt mit ihr ins Gespräch, obwohl keiner im Dorf mit der Außenseiterin etwas zu tun haben möchte. Er weiß, dass diese Frau ein tiefes Bedürfnis nach Leben hat – eben ein erfülltes Leben. Und dann spricht er mit ihr – über das Wasser, das den Durst löscht und zugleich von dem „lebendigen Wasser“. Was Jesus hier tut, entspricht genau dem, was Gott auch in unterschiedlichen Situationen unsers Lebens möchte: Er möchte mit uns ins Gespräch kommen. Er begegnet uns dort, wo wir es brauchen. Eben dort, wo wir mit unseren Sehnsüchten alleine sind.

           

          Jetzt wo uns der Alltag wieder voll im Griff hat und der Urlaub für viele vorbei ist, bleibt die Frage, was vom Urlaub und den vielleicht gemachten „Vorsätzen“ übriggeblieben ist? Hat sich der eine oder die andere wie John die Frage nach einem erfüllten Leben gestellt und vielleicht sogar die eine oder andere Änderung im Alltag integriert? Oder war es wie bei der namenlosen Frau, dass man Gespräche mit Menschen über Gott und die Welt geführt hat, die einem Halt und Kraft für den weiteren Weg gegeben haben, sodass durch das Gespräch der Durst mit lebendigem Wasser gelöscht wurde?

           

          Oft setzten wir in unserem Leben die Prioritäten – meist fremdbestimmt oder aufgrund von Anerkennung – so, dass wir dabei den eigentlichen Sinn eines erfüllten Lebens übersehen. Ich wünsche Ihnen - ähnlich wie John oder der namenlosen Frau -, dass sie Begegnungen finden, die Ihnen den Blick für ein erfülltes Leben auch mit vielen unerfüllten Wünschen ermöglicht. Ganz nach dem Motto: Es gib ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.

          Ich wünsche Ihnen ein erfülltes Wochenende sowie eine gesegnete Zeit.

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