Evangelisches Dekanat Vogelsberg

Angebote und Themen

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          Sonntagsgedanken

          Über das Wunder des Lebens

          Mit ihren Sonntagsgedanken geben uns Menschen aus dem haupt- oder ehrenamltichen Verkündigungsdienst im Dekanat Vogelsberg jede Woche einen Impuls mit ins Wochenende. Heute: Hedwig Kluth, Pastoralreferentin in der Katholischen Kirche im Vogelsberg.

          Am 13. Juni bekam ich um 7.57 Uhr diese Nachricht von meinem Neffen: „Um 01.00 Uhr heute Nacht sind wir ins Krankenhaus gefahren und mit dem Sonnenaufgang um 04.24 Uhr kam unsere Charlotte zur Welt. Wir sind überwältigt und dankbar!“

          Welche Freude am frühen Morgen! Mit dem Sonnenaufgang erblickte die kleine Charlotte das Licht der Welt.
          Den ganzen Tag über, seit ich um 07.57 Uhr diese frohe Botschaft erhalten hatte, freute ich mich und staunte über das Wunder des Lebens. An diesem Juni-Tag schien die Sonne ununterbrochen.
          Als wollte sie mitfeiern, als wollte sie diesen Freudentag durch ihre unermüdlichen Strahlen noch mehr zum Leuchten bringen. Die Sonne erinnerte mich den ganzen Tag lang daran, dass mit ihrem Aufgang Charlotte geboren war, endlich in den Armen ihrer glücklichen Eltern angekommen. Tiefe Dankbarkeit breitete sich in mir aus und eine große Verbundenheit, diese Freude mit meiner Familie teilen zu dürfen.

          Als es Abend wurde und die Sonne sich langsam verabschiedete, dachte ich wieder an die kleine Charlotte. Das war also dein erster Lebenstag, du kleiner Sonnenschein! Dieser ganze Tag, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, war also der erste Tag deines Lebens. Und mir fiel der Schöpfungsbericht ein:
          Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag (Genesis 1,5). Jeder Mensch, der geboren wird, ist eine eigene kleine Welt, ein Geschöpf Gottes, wie die Sonne und Charlotte und alle Kinder, die geboren werden.
          Am Ende des Schöpfungsberichtes heißt es: Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut (Genesis 1,31).

          Ich wünsche allen Kindern, dass sie in Frieden aufwachsen können. Ich wünsche ihnen verantwortungsvolle Eltern und eine ebensolche Gesellschaft, die Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen haben. Dass in unserer Welt nicht überall eitel Sonnenschein ist, wissen wir leider viel zu gut. Ein Kind, das geboren wird, macht uns auch die Verletzlichkeit und Bedürftigkeit des Lebens deutlich, aber eben auch die Hoffnung und die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit.

          Vor wenigen Tagen kam in meiner Nachbarschaft ein kleines Mädchen zur Welt, das erste Kind eines Paares aus der Ukraine. Ihr und allen unseren Kindern widme ich das Gebet der Vereinten Nationen: Gott, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen.

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