Tagesandacht in diesen Zeiten von Pfarrer Johannes Cunradi
Gott hat mich aus dem Rachen des Löwen gerettet.
20.04.2020
ts
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So spricht jemand in Erinnerung an Daniel, den Propheten aus biblischer Zeit. Auch das heutige Losungswort erinnert uns an seine Geschichte. Daniel hatte von seinen Eltern und Großeltern gelernt, sich an Gott zu halten und zu beten. Sie hatten ihm auch einen Namen gegeben, der ihn zum Glauben ermutigen sollte: Daniel könnte man übersetzen: Gott ist treu und gerecht. Gott rettet. Daniels Gottvertrauen, ebenso wie das seiner Zeitgenossen, war schwer erschüttert worden durch die Zerstörung seiner Heimat, durch Krieg und schließlich Verschleppung. Sein Gottvertrauen war erschüttert, wie wohl auch das Gottvertrauen bei manch einem in unserer Zeit. Aber Daniel hörte niemals auf zu beten. Er blieb Gott treu und vertraute darauf, Gott wird die Seinen nie verlassen. Wenn das Leben auch schwer ist, wenn auch Katastrophen kommen, Gott lässt uns nicht im Stich. Gott bleibt uns nah.
Daniel erlebte Höhen und Tiefen dort in der Verbannung. Zuerst wollten sie ihm alles nehmen, sogar seinen Namen. Er sollte nicht mehr Daniel heißen, nicht mehr Gott ist treu und gerecht, sondern einen fremden, harten Namen tragen: Beltschazzar wurde er genannt, das klang nach Beelzebub, nach dem Teufel. Und das Beten wollten sie ihm verbieten. Sie versuchten ihm einzureden: Gott kann dir ohnehin nicht helfen. Wo ist denn dein Gott überhaupt? Du kannst ihn nicht sehen – er hat dich wohl verlassen, spotteten sie, von nun an, sollst du dem König untertan sein, ihm dienen, und dann wird der König dein Freund und Retter werden. Daniel stieg auf zum Minister, ja zum Freund des Königs. Aber er hatte viele Neider. Eifersüchtige ließen sie mit böser List ein Gesetz verabschieden, in dem das Beten bei Todesstrafe verboten war. Daniel ließ sich nicht einschüchtern. Wenn ich nicht mehr bete, vergesse ich, wo ich herkomme und wem ich mein Leben zu verdanken habe, sagte er sich - und betete so erst recht jeden Tag treu zu Gott.
Seine Feinde verhafteten ihn. Beten war verboten. Er sollte den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden. Der König sagte, er könne ihn nicht mehr beschützen. Daniel hatte entsetzliche Angst. Mit Recht, die Löwen waren hungrige Raubtiere. Man warf ihn in die Grube, die Löwengrube. Daniel hatte keine Waffe, keine Kraft, aber er betete zu Gott. Die ganze Nacht. Und am Morgen fand man ihn unversehrt. Gott hat mich aus dem Rachen des Löwen gerettet, sprach er. Gott hat einen Engel geschickt, der hat sich zwischen mich und die Löwen gestellt. Daniel war gerettet. Staunend holte man ihn aus der Grube. Und alle mussten einsehen: Beten macht löwenstark, ja stärker. Wer betet ist nicht verloren. Gott ist der beste, der treueste Freund, größer als jeder König. Gott, lässt die Seinen niemals im Stich. Gott hat mich aus dem Rachen des Löwen gerettet.
Das sagt uns Daniel über die Zeiten hinweg. Der Prophet Daniel legt es uns ans Herz und sagt damit: Vertraue auf Gott. Gott ist stärker als jeder Feind. Gott ist stärker als die Menschen, die es böse mit dir meinen. Gott ist stärker und mächtiger als deine Freunde, denen die Hände gebunden sind, die dir nicht immer helfen können. Gott ist stärker als Löwen. Gott ist stärker als jede Todesmacht. Und Gott ist dein Freund. Wenn du dich an ihn hältst, wirst du gerettet, sogar vom Rachen des Löwen. Bete, so schickt Gott dir seinen Engel. Der bleibt an deiner Seite und so wirst du jede Nacht bestehen können, auch die Nacht in der Grube und wirst zum Leben wieder ans Licht geholt.
Das habe ich erlebt, sagt Daniel: Gott hat mich aus dem Rachen des Löwen gerettet. Und so bin dafür Zeuge. Gott wird auch dich erretten.
Losungswort des Tages:
Sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm. (Daniel 6,24)
Ihr Pfarrer Johannes Cunradi
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